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Opel baut wieder Fahrräder - Ein Opel auf zwei Rädern

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Zurück zu den Wurzeln: Mit dem "Opelit" bringt Gregor von Opel nach 80 Jahren Pause wieder ein Fahrrad auf den Markt.

Gregor von Opel, Urenkel des Firmengründers Adam Opel, mit dem "Opelit" Gregor von Opel, Urenkel des Firmengründers Adam Opel, mit dem "Opelit" Quelle: dpa/picture alliance

Frankfurt/Kronberg - Nach fast 80 Jahren bringt Opel wieder Fahrräder auf den Markt. "Begeisterung für das Produkt Fahrrad", nennt Gregor von Opel, Urenkel des legendären Adam Opel, als Grund für die Rückkehr in das Zweirad-Geschäft. Hinter der Marke "Opelit" verbirgt sich fast die gesamte Fahrrad-Palette, Citybike bis zum Rennrad aus Carbon. Und natürlich gehören auch E-Bikes zum Angebot. Die Räder tragen regionale Namen wie "Mainhattan", "Taunus", "Altkönig" oder "Feldberg".

1886 wurde das erste Opel-Fahrrad gebaut

Das Fahrrad-Geschäft war für Opel einmal äußerst wichtig. Vor 130 Jahren wurde das erste Rad von Adam Opel auf die Straße gebracht, es war nach der Nähmaschine das zweite Produkt des Unternehmens. Und das Geschäft nahm schnell Fahrt auf. Die Fahrradfabrik entwickelte sich nach Angaben von Opel zu der größten ihrer Art weltweit. Zur großen Popularität trug auch bei, dass die fünf Söhne von Adam Opel begeistert und erfolgreich als Radrennfahrer unterwegs waren. Fünf Jahrzehnte wurden die Fahrräder in Rüsselsheim gebaut, 1926 wird das einmillionste Rad verkauft. Kurz vor dem Krieg wird die Produktion zugunsten des Automobils eingestellt, die Firma wird verkauft.

Der Urenkel des Firmengründers setzt nun auch beim Vertrieb auf hochmoderne Wege. Die Fahrräder werden ausschließlich über das Internet verkauft. "Wir halten dieses Online-Vertriebsmodell für die zukunftsträchtigste Variante", erklärt von Opel. Die zu handelsüblichen Preisen angebotenen Fahrräder haben eine Lieferzeit zwischen zwei und vier Wochen, sie werden fast komplett montiert zum Kunden gebracht. Nur die Pedale müssen angebracht und das Lenkrad eingestellt werden. Die Fahrräder werden in Deutschland gefertigt, zu den Zuliefern gehören Bosch und Shimano. Der Kunde kann die Farbe seines Rades und zum Teil auch die Ausstattung selbst wählen.

Im Internet lassen sich die Räder nicht Probe fahren

Doch bei aller Wertigkeit gibt es ein Problem: Die Räder sind zwar schon seit Herbst auf dem Markt, aber bislang nur im Internet zu besichtigen. Eine Probefahrt ist daher nicht möglich. "Ab einem Preis von etwa 500 Euro wollen die Leute beim Kauf auch was zum Anfassen haben", weiß der Vertriebsleiter Thomas Büdinger.

Daher soll in diesem Frühjahr in Frankfurt ein Show-Room eröffnet werden. Die Nachfrage nach den Opelit-Rädern hält sich naturgemäß noch in Grenzen, zu Beginn der Saison hofft Büdinger auf steigendes Interesse.

Der Markt rund ums Fahrrad boomt in Deutschland seit Jahren. So wurden laut Mitteilung des Zweirad-Industrie-Verbandes in Bad Soden im vergangenen Jahr für 4,35 Millionen Euro Fahrräder verkauft, dies war im Vergleich zum Vorjahr ein dickes Plus von 6,6 Prozent. Die mit Abstand meisten Menschen kauften ihr Rad bei einem Fachhändler. Nur etwa jeder Achte von ihnen bestellte seine Neuanschaffung im Internet.

 

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