Paris - Motoren sollen sparsamer und effizienter werden. Eine Möglichkeit ist, sie kleiner zu machen:
Renault setzte früh auf Downsizing und verkauft schon heute zahlreiche Dreizylindermotoren. Wie weit aber darf es gehen, das Downsizing?
Sehr weit, findet Renault. Zweitakt-Technik klingt zwar nach
Trabant, Rasenmäher oder Motorsäge.
Für Renault ist es die saubere Downsizing-Diesel-Lösung der Zukunft. Angewandt in einem
Zweizylinder-Diesel mit 730 Kubik Hubraum, der aufgeladen wird mit Turbolader und Kompressor.
40 Kilo weniger Gewicht
Die Idee stammt aus dem Schiffbau, wo Zweitakt-Diesel riesige Frachter antreiben - mit Wirkungsgraden von ca. 50 Prozent. Ein herkömmlicher Pkw-Diesel erreicht etwa 35 Prozent.
Die Halbierung der Zylinder bedeutet zudem eine Gewichtseinsparung von rund 40 Kilogramm, im Vergleich zu einem gleichstarken Vierzylinder mit Viertakt-Technik.
Renaults Versuchsmotor leistet zwischen 48 PS und 68 PS, das maximale Drehmoment liegt zwischen 112 und 145 Newtonmeter bei 1.500 U/min. Die Maße für Bohrung und Hub: 76 Millimeter und 80,5 Millimeter. Die Drehzahl begrenzen die Entwickler auf 4.000 U/min, um einen niedrigen Verbrauch zu gewährleisten.
Renault glaubt:
Für kleine Stadtlieferwagen sei der superkompakte Zweizylinder-Diesel eine ideale Lösung. Er sei nicht lauter als ein Viertakt-Diesel, könne mit moderner Abgasbehandlung alle Schadstoffnormen erfüllen und sei zudem wegen der wenigen Bauteile auch günstig im Preis.
Erstmals verbrennt Renault 2015 ab Werk LPG in einem Dreizylinder. Erdgas-Dreizylinder gibt es schon eine Weile Quelle: Renault
Erster LPG-Dreizylinder
Renault plant noch weitere Neuerungen unter der Motorhaube:
Erstmals setzt der Hersteller Flüssiggas (LPG) in Dreizylindermotoren ein. Die Vorteile gegenüber Benzin: Etwa 25 Prozent weniger Spritkosten und 10 Prozent weniger CO2-AUsstoß. Schon 2015 will Renault den bivalenten Antrieb (der Motor läuft auch mit Superbenzin) in Serie anbieten.
Seinen Elektrofahrzeugen verordnet Renault ebenfalls im nächsten Jahr
eine neue Generation von Elektromotoren. Das Triebwerk mit einer Leistung von 88 PS und einem maximalen Drehmoment von 220 Newtonmetern ist um zehn Prozent kleiner. So passt es besser in Klein- und Kleinstwagen.
Sämtliche Anbaumodule und Komponenten befinden sich im Motorgehäuse, das ergibt kürzere Kabelwege. Ebenfalls neu ist die Zusammenfassung von Ladebox, Leistungselektronik und dem Batterieladesystem "Chameleon-Charger" in einer Einheit. Das spart 25 Prozent Bauraum.
Geplant: Mildhybrid-Diesel
Für die etwas fernere Antriebszukunft steht der
Prototyp eines Mildhybrid-Diesels, der für leichte Nutzfahrzeuge à la Renault Master neben der Twin-Turbo-Technik noch mit einem 48-Volt-Starter-Generator verbunden wird. Der Versuchsmotor wurde auf Basis des Serien-Vierzylinders dCi 165 mit Doppel-Turbolader entwickelt und erreicht seine optimierte Effizienz durch den gesteigerten Einspritzdruck von 2.000 auf 2.500 bar.
Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht
Quelle: S-PX