Darf man etwas verkaufen, das einem nicht gehört? In den USA offensichtlich schon. Dort können Autofahrer per App den Parkplatz versteigern, auf dem ihr Auto steht.
Quelle: samsonovs, fcarucci - istockphoto.com, facebook.com/monkeyparking San Francisco - Ja, der Unterhalt eines Autos kostet viel Geld. Bald könnte dazu eine Gebühr für das Benutzen kostenloser, öffentlicher Parkplätze kommen. Wie ist das möglich? Ganz einfach, die hohe Nachfrage macht den Preis - auch für etwas, das eigentlich nichts kostet. Eine vom Programmierer Paolo Dobrowolny entwickelte App ermöglicht jetzt das Versteigern von Parkplätzen, vorerst aber nur in der kalifornischen Metropole San Francisco. Wer dort einen öffentlichen Parkplatz räumt, kann mit der App die Stellfläche meistbietend versteigern. Parkplatz gegen GeldDas Prinzip ist simpel: Man gibt den Standort sowie die ungefähre Abfahrtszeit ein und wartet auf Angebote von Parkplatzsuchenden. Stimmt der Betrag, wird eingewilligt und auf den Nachfolger gewartet. Der hat zur Sicherheit seine Telefonnummer sowie das Pkw-Modell genannt. Das Geld wird dann auf das Bankkonto überwiesen. Das Prinzip funktioniert auch andersherum: Wer einen Parkplatz in einem bestimmten Gebiet sucht, gibt ein, was er bereit wäre zu zahlen, und wartet auf Angebote. Ist das legal?Das hügelige und dicht bebaute "Frisco" scheint als Probelauf für so ein Geschäftsmodell gut geeignet zu sein. Dort sind Parkplätze absolute Mangelware. Verzweifelte Autofahrer sind anscheinend bereit, bis zu 20 Dollar für einen freien Parkplatz zu zahlen - das ist der zulässige Höchstbetrag. Die Geschäftsidee hinter der App namens Monkey Parking ist reichlich unsympathisch. Und wird deshalb auch im Internet kritisiert. "Ihr versucht, öffentliche Parkflächen zu monetarisieren. Das ist ekelhaft", schreibt ein Twitter-Nutzer. Ein anderer sagt: San Francisco sollte angemessene Parkgebühren erheben. Dann könne das Geld zumindest in die Infrastruktur fließen. Der Entwickler sieht das naturgemäß anders. Die App solle helfen, raren Parkraum besser zu nutzen. Im besten Fall entstehe eine Kreislaufwirtschaft, in der am Ende niemand draufzahlt, glaubt er. Die Stadt San Francisco will prüfen, ob das Projekt von Dobrowolny überhaupt legal ist.
Quelle: M. Material v. SP-X; silicon; uptownalmanac; sfgate |