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Roborace zeigt den fahrerlosen Rennwagen - Eine Renndrohne für die Karl-Marx-Allee

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In der Saison 2016/2017 soll Roborace im Vorprogramm der Formel E starten. Die erste Rennserie ohne Rennfahrer. Jetzt wurde das Design des fahrerlosen Autos vorgestellt.

Die Gestaltung des Unterbodens und eine aktive Aerodynamik sollen der Renndrohne zu reichlich Abtrieb verhelfen Die Gestaltung des Unterbodens und eine aktive Aerodynamik sollen der Renndrohne zu reichlich Abtrieb verhelfen Quelle: Roborace/Daniel Simon

London – Wie ein Torpedo für den Landeinsatz sieht das Fahrzeug aus. Wie eine Drohne auf Rädern. Ist es ja auch. Nur viel auffälliger, mit dem vielen Neongrün. Statt Lufteinsätze in Krisengebieten zu fliegen oder Paparazzi-Fotos zu schießen, wird diese Drohne auf der Rennstrecke um Positionen kämpfen. Roborace, die erste Rennserie ohne Rennfahrer, hat jetzt ihr Rennauto gezeigt. Und dessen Designer bekanntgegeben.

Dass das Ding aussieht, wie aus einem Remake des 80er-Jahre-Klassikers „Tron“, ist kein Zufall. Daniel Simon hat es entworfen. Genau wie diverse Fahrzeuge aus dem Film „Tron: Legacy“ und aus anderen Science-Fiction-Filmen. Der in Stralsund geborene Designer, der mittlerweile in Los Angeles lebt, war zum Beispiel verantwortlich für die Fahrzeuge in den Hollywood-Blockbustern „Oblivion“ oder in „Captain America“. Außerdem hat Simon für Bugatti gearbeitet. Und er hat Cosmic Motors (CoMo) erfunden – einen Fantasie-Fahrzeughersteller aus der „Galaxion“-Galaxie. „Gegründet“ wurde CoMo laut Simon im Jahr „8966-B“. Galaxion-Zeitrechnung. Wann auch immer das war, ist oder sein wird.

Irgendwann sollen die Roboracer Geschwindigkeiten von bis zu 300 km/h erreichen. Anfangs dürften sie aber noch viel zu lernen haben Irgendwann sollen die Roboracer Geschwindigkeiten von bis zu 300 km/h erreichen. Anfangs dürften sie aber noch viel zu lernen haben Quelle: Roborace/Daniel Simon

Kampf der Algorithmen vor der Formel E

Beim Roborace geht es ebenfalls ein bisschen um die Zukunft. Darum, was autonome Autos unter extremen Bedingungen leisten können – oder deren Programmierer. Gänzlich ohne Fahrer soll der „Kampf der Algorithmen“ in der Saison 2016/2017 jeweils im Vorprogramm der Formel E stattfinden.

Insofern könnte auch ein Rennen in Deutschland stattfinden. Diese Saison steht Berlin erneut im Rennkalender. Geplant ist ein Straßenkurs auf der Karl-Marx-Allee. Der muss allerdings noch von den Behörden und der FIA abgesegnet werden – stattfinden soll es am 21. Mai.

Bei der Gestaltung der Roboracer hat Simon eng mit Renningenieuren zusammengearbeitet. „Mein Ziel war es, die ungewöhnlichen Möglichkeiten voll auszunutzen, die sich daraus ergeben, dass es keinen Fahrer gibt“, erklärt Simon. „Schönheit stand ganz weit oben auf der Agenda.“ Dabei soll das Auto aber erheblichen Abtrieb produzieren. Derzeit arbeite er mit den Ingenieuren an der aktiven Aerodynamik. Die soll „organischer“ ausfallen als aktuelle Lösungen.

Die Details zu Roborace bleiben vage

Der Designer Daniel Simon zeichnete unter anderem die Fahrzeuge für den Film "Tron: Legacy". Jetzt entwarf er die Roboracer Der Designer Daniel Simon zeichnete unter anderem die Fahrzeuge für den Film "Tron: Legacy". Jetzt entwarf er die Roboracer Quelle: Roborace Ansonsten gibt Roborace bislang noch wenig über die Rennautos preis. Nicht mal die ungefähre Größe erfährt man aus der Presseabteilung. Technische Daten des E-Motors, die Reichweite, Leistung – alles noch geheim. Im vergangenen Jahr sprach Roborace-Gründer und Chef der Investment-Firma Kinetik Denis Sverdlov von rund 186 mph Höchstgeschwindigkeit, also 300 km/h. Geschwindigkeiten, die in den ersten Rennen noch nicht erreicht werden dürften. Bei der Formel E geht man davon aus, dass die Roboracer in den ersten Rennen langsamer als die Formel-E-Renner sein werden. Die erreichen maximal 225 km/h.

Über die Teams, die miteinander wetteifern werden, ist noch nichts bekannt. Zehn sollen es sein, mit je zwei Autos. Eingeschrieben sei noch keines, heißt es auf der Formel-E-Seite. Ein Team soll als offenes Crowdsourcing-Projekt an den Start gehen. Alle nutzen eine von Roborace entwickelte Basissoftware, die sie weiterentwickeln.

Eine Millionen Dollar als Budget für Roborace

Immerhin zum notwendigen Budget hat Sverdlov Vorstellungen. Er sagte im Januar gegenüber dem Magazin Current E „Wir rechnen derzeit damit, dass man mindestens eine Million Dollar braucht, um im Rennen das volle Potenzial auszuschöpfen.“ Das Crowdsourcing-Team natürlich ausgenommen, das sponsert Roborace.

Es ist also noch einiges unklar. Skepsis, ob Roborace wirklich wie geplant ab Oktober 2016 im Vorprogramm der Formel E startet, ist angebracht. Autohersteller und Zulieferer, die ein Interesse daran haben, ihre Technologie fürs autonome Fahren zu promoten, gibt es genug. Auch Google oder Apple wollen zeigen, dass sie es drauf haben. Fragt sich nur, ob die Rennstrecke das richtige Umfeld dafür ist.

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