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Opel-Betriebsrat: Neubeginn in Bochum wird 'schmerzhafter Prozess' - Einenkel: "Brutale, heftige, primitive, bösartige Scheidung"

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Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel nennt die Schließung des Bochumer Werks eine "brutale, heftige, primitive, bösartige Scheidung".

Aus und vorbei - in Bochum wurde am 5.12.2014 das letzte Auto gebaut Aus und vorbei - in Bochum wurde am 5.12.2014 das letzte Auto gebaut Quelle: picture alliance / dpa

Bochum - Nach dem Ende der Serienfertigung im Bochumer Opel-Werk stehen fast 3.000 Mitarbeiter vor einem schwierigen Neuanfang. Etwa 300 der Beschäftigten könnten im Opel-Ersatzteillager unterkommen, "aber 2.700 haben nichts", sagte Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel am Montag nach der letzten Betriebsversammlung im Werk. In der Region werde mehr ab- als aufgebaut. "Wenn's keine Arbeit gibt, kann die Transfergesellschaft auch nicht vermitteln."

Der Kampf habe sich trotzdem gelohnt

Einenkel nannte den Beschluss zur Werksschließung eine "brutale, heftige, primitive, bösartige Scheidung". Opel schließt das Werk aus Kapazitätsgründen zum Jahresende, wie Opel-Chef Karl-Thomas Neumann im Interview mit MOTOR-TALK erklärte.

Am vergangenen Freitag war der letzte Bochumer Opel vom Band gelaufen. Der zehn Jahre lange Kampf um das Werk habe sich trotz allem gelohnt, sagte Einenkel. Ohne Widerstand wäre das Werk wahrscheinlich deutlich eher geschlossen worden.

Die Bochumer Opelaner geben in dieser Woche ihre Werksausweise ab. Anfang Januar starten sie dann in der Transfergesellschaft für im Regelfall maximal zwei Jahre.

"Opel muss neue Arbeitsplätze in Bochum schaffen"

Das Aus am Band hätten viele Opelaner als "Todesstoß" empfunden, sagte Einenkel. Viele hätten am Freitag Tränen in den Augen gehabt oder sich umarmt, als der letzte Zafira fertiggestellt wurde. "Es war doch meine Familie in den vielen Jahren", habe ein Mitarbeiter bei der Betriebsversammlung gesagt.

Nun dürfe Opel nicht aus der Verantwortung entlassen werden, neue Arbeitsplätze in Bochum zu schaffen. Niedriglohnjobs und befristete Stellen weit weg nützten wenig. Viele Opelaner seien fest in der Region verwurzelt. "Wir werden sehen müssen, dass die Arbeit hierher kommt."

Opel ist an der Entwicklungsgesellschaft für den Standort "Bochum Perspektive 2022" mit 49 Prozent beteiligt. Der Autobauer gibt außerdem insgesamt rund 17,5 Millionen Euro für die Gesellschaft, darunter gut vier Millionen Euro als Kredit. Am Nachmittag war in der Bochumer Innenstadt eine Solidaritätskundgebung für die Opelaner geplant.

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