Die Kaufprämie für E-Autos kann seit einem Monat beantragt werden. Ein Ansturm auf den Bonus bleibt bisher aus. In anderen Ländern läuft es dagegen besser.
Quelle: picture alliance / dpa Eschborn - Die Kaufprämie soll dem E-Auto-Absatz auf die Sprünge helfen. Nach dem ersten Monat hält sich das Interesse aber in Grenzen, wie das zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) mitteilte. Insgesamt zählte die Eschborner Behörde bis zum 2. Juli 1.791 eingegangene Anträge. Die meisten Prämien für BMW-VerkäufeAus dem Topf, der insgesamt mit 1,2 Milliarden Euro gefüllt ist, wurden bisher rund 6,6 Millionen Euro angefordert. Bis zum 4. August wurden 821 der Anträge bewilligt, die ersten Fördergelder sollen in den nächsten Tagen ausgezahlt werden. Die meisten Anträge kamen aus Bayern (468), gefolgt von Baden-Württemberg (357) und Nordrhein-Westfalen (307). BMW-Modelle lagen mit 581 Anträgen vorne, vor Renault (444) und Volkswagen (154). Quelle: picture alliance / dpa Trotz des bisher mauen Interesses rechnet der Branchenverband VDA noch mit einem Erfolg der Kaufprämie für Elektroautos. "Die Dynamik im Markt wird sich Schritt für Schritt entfalten", sagte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, am Freitag in Berlin auf dpa-Anfrage. In den nächsten Monaten kämen weitere neue E-Modelle deutscher Hersteller auf den Markt. "Mit einer langsam ansteigenden Hochlaufkurve war also zu rechnen." Deutschland im hinteren MittelfeldAuch Experten der Unternehmensberatung McKinsey gehen davon aus, dass die Prämie nicht ganz ohne Effekt bleibt. In ihrem jüngst veröffentlichten Elektro-Auto-Index verhilft allein die Tatsache, dass es eine Kaufprämie gibt, zu einer Verbesserung der deutschen Ranking-Position. Die Bundesrepublik konnte sich in der Länder-Wertung zwei Plätze nach vorne arbeiten und belegt nun Platz 8 (von 14). China entwickele sich hingegen immer mehr zum Vorreiter bei der Elektromobilität. Das Land führte im Juli erstmals das Ranking der wichtigsten Herstellerländer an. Als Markt belegt China hinter Norwegen, den Niederlanden und Frankreich Platz vier. "In China arbeiten Hersteller und Behörden sehr systematisch daran, Elektroautos für den Kunden attraktiv zu machen", McKinsey-Seniorpartner Nicolai Müller. Dort hätten Käufer die Wahl zwischen rund 60 verschiedenen Modellen, in Deutschland seien es 40. VW ist optimistischVolkswagens Vertriebschef für die Marke VW, Jürgen Stackmann, ist sich unterdessen sicher: "China wird ohne Zweifel der größte Markt für E-Autos in der Welt. Der Markt wird dort in schnellen Schüben wachsen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Wenn ein Land nachhaltig eine Richtung einschlägt wie etwa Norwegen, dann zeigt das Wirkung. Der Anteil von Plug-in- oder Hybrid-E-Autos beträgt dort mittlerweile 30 Prozent." Wichtig neben Anreizen für den Kunden sei auch das Thema Infrastruktur. Auch Stackmann hat die Hoffnung auf einen Schub in Deutschland bei dem Thema nicht verloren: "Wir bereiten uns auf einen großen, beherzten Schritt in der E-Mobilität vor, der Dornröschenschlaf wird sehr schnell ein Ende haben. Dazu müssen wir auch mehr mit Partnern zusammenarbeiten", sagte Stackmann. Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht
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