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Hamilton übernimmt WM-Führung - Elektronik-Problem bremst Rosberg aus

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Für Nico Rosberg endete das Spektakel von Singapur nach 14 Runden. Lewis Hamilton schnappte sich den Sieg und die WM-Führung, Vettel wird Zweiter.

Sieg, WM-Führung und ein anderer Deutscher als Zweiter. Lewis Hamilton freut sich über das gelungene Formel-1-Wochenende mit Vettel als Zweitem Sieg, WM-Führung und ein anderer Deutscher als Zweiter. Lewis Hamilton freut sich über das gelungene Formel-1-Wochenende mit Vettel als Zweitem Quelle: DPA PA

Singapur - Nico Rosberg ließ sich von seiner Frau Vivian im Mercedes-Motorhome trösten, Lewis Hamilton genoss das Feuerwerk in der packenden Formel-1-Nacht von Singapur. Ein Elektronik-Problem am Lenkrad nahm den 29 Jahre alte Wiesbadener aus dem Rennen.

Rosberg konnte nach seinem Aus in der 14. Runde zusehen, wie sein ungeliebter Mercedes-Teamkollege den 14. Saisonlauf gewann und ihm zum zweiten Mal in diesem Jahr die WM-Führung entriss. „Es wäre ein Hardcore-Rennen für mich geworden, wenn Nico hätte mitfahren können“, räumte Hamilton ein, nachdem er am Sonntag in der Marina Bay vor Sebastian Vettel im Red Bull und dessen Stallrivalen Daniel Ricciardo durchs Ziel gerast war.

Vettel erleichtert über zweiten Platz

Rosberg nach seinem Aus in der 14. Runde beim Großen Preis von Singapur Rosberg nach seinem Aus in der 14. Runde beim Großen Preis von Singapur Quelle: DPA PA Hamilton betonte nach seinem zweiten Sieg in Serie und dem siebten in diesem Jahr, es sei wegen Rosbergs Aus „nicht perfekt“ für Mercedes gelaufen. Rosberg zu seinem Aus: „Das sind immer außergewöhnliche Situationen. Da war irgendwo ein Mini-Defekt, nur hinten bei den Gängen hat das Lenkrad funktioniert“, erklärte er.

Richtig erleichtert war Vettel nach seiner besten Platzierung 2014. „Es ist ein wirklich hartes Rennen“, sagte er strahlend, „aber ich mag es.“ Force-India-Pilot Nico Hülkenberg stürmte nach einer starken Aufholjagd auf Position neun. Für Sauber-Mann Adrian Sutil reichte es erneut nicht zu Zählern - er musste seinen Wagen nach einem weiteren verpatzten Rennen in Runde 42 abstellen.

Rosberg verliert WM-Führung

Rosberg büßte nach seinem zweiten Ausfall in dieser Saison die WM-Spitzenposition ein. Vor dem 15. Saisonlauf in zwei Wochen in Japan liegt Hamilton (241 Punkte) mit drei Zählern vor seinem Stallrivalen. Vettel (124) rutschte auf Platz fünf vor. Vor der Installationsrunde konnte Rosberg keine Gänge bei seinem Silberpfeil schalten und nicht losfahren.

Sein Platz als Qualifikations-Zweiter hinter Polesetter Hamilton in der Startaufstellung blieb daher leer - Rosberg musste die am Ende vergebliche Aufholjagd aus der Boxengasse starten. Die erneute Technikpanne seines Teamkollegen bot indes dem Briten optimale Voraussetzungen, um auf dem 5,065 Kilometer langen Kurs im Titelkampf einen wichtigen Schritt zu machen. An die Fersen des stark gestarteten Hamilton heftete sich dann Vettel vor Ferrari-Star Fernando Alonso und Ricciardo. Momentaufnahme: Hier führen zwei Red-Bull. Gesiegt hat am Ende der Mercedes von Lewis Hamilton Momentaufnahme: Hier führen zwei Red-Bull. Gesiegt hat am Ende der Mercedes von Lewis Hamilton Quelle: DPA PA

Mercedes twittert DISASTER

Rosberg konnte sich auf seinem Lenkrad im Grunde nur auf die Gänge verlassen, weitere Anzeigen fehlten - nicht nur auf dem extrem kurvenreichen Kurs in Singapur ein ungeheurer Nachteil. Satte fünf Sekunden fehlten ihm durchschnittlich pro Runde auf den an der Spitze fahrenden Hamilton. „DISASTER!“, schrieb Mercedes über Rosbergs „Blindflug“ bei Twitter. Dann kehrte immerhin der Funk zurück. „Wir können dich hören Nico, wir können dich hören“, teilte der Kommandostand erleichtert mit. In Runde 14 war es dann vorbei. Nach einem Stopp in der Garage kam Rosberg mit seinem Silberpfeil nicht mehr vom Fleck und bedeutete mit seinen Armen die Aufgabe.

Vorne verfolgte Vettel den führenden Hamilton, der ungefährdet zu seinem 29. Grand-Prix-Erfolg lenkte. Dann kam quasi traditionell bei dem Nachtrennen das Safety Car auf die Strecke. Nachdem sich die Wagen von Sutil und Sergio Perez berührt hatten, lagen Teile der Force-India-Schnauze des Mexikaners auf dem Asphalt. Das Feld rückte in Runde 32 wieder näher zusammen, erst sechs Umläufe später konnten Hamilton & Co. wieder Vollgas geben.

Vettel: Fiat Panda gegen Porsche 911er

Für den WM-Champion von 2008 natürlich ein Nachteil. Seine Gummis bauten immer mehr ab. In Runde 53 bekam er nochmal neue Pneus, kam aber nur hinter Vettel als Zweiter auf die Strecke. „Die letzten Runden waren sehr abenteuerlich“, gestand der durchgeschwitzte Vettel danach. „Stellen Sie sich vor, Sie fahren einen Fiat Panda und hinter ihnen ist ein (Porsche) 911er. Das können Sie ja mal versuchen...“, sagte Vettel zu dem Duell. Kurz darauf holte sich Hamilton jedoch wieder Platz eins und durfte schließlich jubeln.

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