890 Goodyear-Mitarbeiter könnten Ende 2017 ihren Job verlieren: Beschlossen ist es noch nicht, doch der Reifenhersteller plant, sein Werk in Philippsburg zu schließen.
Philippsburg/Hanau - Goodyear-Dunlop will bis Ende 2017 die Reifen-Produktion in Philippsburg in Baden-Württemberg beenden. Das sehen nun veröffentlichte Pläne des Unternehmens vor. Betroffen wären 890 Beschäftigte. Eine "finale Entscheidung" sei noch nicht getroffen, sagte eine Firmensprecherin am Dienstag im hessischen Hanau. Nach den bisherigen Plänen solle die Schließung aber im ersten Quartal des nächsten Jahres eingeleitet und bis Ende 2017 abgeschlossen werden. Zuerst hatten die "Badischen Neuesten Nachrichten" (BNN) darüber berichtet. In der Stadt und bei den Arbeitnehmern reagierte man entsetzt. Die Mitarbeiter kündigten Widerstand gegen die Schließung an. "Ich werde um jeden Arbeitsplatz einzeln kämpfen", sagte Philippsburgs Bürgermeister Stefan Martus (parteilos) am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. "Es geht um Menschen - um etwa ein Zehntel der Bevölkerung von Philippsburg, lauter Einzelschicksale." Das Unternehmen ist der größte Arbeitgeber in dem 13.000-Einwohner-Ort. Die Geschäftsführung hatte die Belegschaft am Montag über das bevorstehende Aus informiert und mit einer strategischen Ausrichtung hin zu mehr Premium-Reifen begründet. Es sei "eine schwere Wahl" gewesen, so Jürgen Titz, Vorsitzender der Geschäftsführung, Goodyear Dunlop Tires Deutschland, Österreich, Schweiz in einer Mitteilung. Der Reifenhersteller Goodyear hat weltweit 66.000 Mitarbeiter, darunter 7.600 in Deutschland. Dort werden jährlich in sechs Fabriken (Hanau, Philippsburg, Fürstenwalde, Wittlich, Riesa und Fulda) rund 30 Millionen Reifen produziert. Quelle: dpa |