Ein echter Amerikaner hat einen großen Grill. Das gilt in den Suburbs und am Pick-up-Markt. Doch die fünfte Generation des Ram 1500 verzichtet auf die Lokomotiven-Front.
Quelle: sb-Medien | Stefan Baldauf Michigan – Der Zug ist abgefahren. Seit 1994 trug der Ram 1500 die charakteristische Front im Stile einer amerikanischen Diesel-Lokomotive. Das machte einen zuvor beliebig austauschbaren Pick-up zum amerikanischen Kultfahrzeug, zunächst unter der Marke Dodge. Mit den folgenden Baureihen wuchs der Grill des Ram kontinuierlich in alle Richtungen. Bis hin zu jener gewaltigen Variante, die die aktuelle vierte Generation vor sich herträgt. Die Front des nächsten Ram wird wenig lokomotivenhaft wirken, wie aktuelle Erlkönig-Bilder zeigen. Stromlinie statt BahnlinieQuelle: sb-Medien | Stefan Baldauf Ab 2019 dürfte das Nutz- und Lifestyle-Fahrzeug geradezu schüchtern vorfahren: Der Grill schrumpfte und ragt weniger weit nach oben über die Scheinwerfer hinaus. Man opferte das optische Alleinstellungsmerkmal einer besseren Aerodynamik. Fiat-Chrysler will das Kernmodell seiner Pick-up- und Nutzfahrzeugmarke Ram sparsamer machen. Entsprechend sehen Ram-1500-Fans gleich zwei kleine Benziner-Triebwerke im neuen Modell als gesetzt. Wobei klein hier relativ ist. Das schon bisher erhältliche 3,6-Liter-V6-Pentastar-Triebwerk soll als Direkteinspritzer über rund 10 PS mehr verfügen als die Variante im aktuellen Modell. Das wären dann etwa 320 PS. Daneben dürfte 2020 ein geringfügig schwächerer Reihen-Sechszylinder nachgereicht werden. Und auch ein Vierzylinder-Turbo scheint für Insider nicht ausgeschlossen. Der Hemi überlebt den ModellwechselDeutsche Ram-1500-Käufer wird man damit nicht begeistern können. Die griffen bislang vornehmlich zu einem weniger sparsamen Aggregat: Dem aktuell 401 PS starken V8-Hemi-Motor. Auch die meisten auf mobile.de angebotenen Fahrzeuge kommen mit Achtzylinder. Die Fotos des kaum getarnten Vorserienmodells bestätigen, dass der Kultmotor den Modellwechsel überleben wird. Logisch. Zwei Badges an der Motorhaube verkünden: “Hemi 5,7 L”. Quelle: sb-Medien | Stefan Baldauf Der Grund für die Beliebtheit des archaischen Topaggregats in Deutschland liegt in der Vertriebspolitik von FCA für den Ram 1500. Es gibt nämlich keine. Fiat-Chrysler stößt mit der Marke Ram-Trucks seit 2016 in neue Märkte außerhalb der USA vor. Europa wird in naher Zukunft nicht darunter sein, auch wenn der Konzern dies im Vorjahr auf derNutzfahrzeugmesse in Hannover in Aussicht gestellt hatte. Der Fokus liegt auf dem mittleren Osten, Indien und China. Dort werden neben dem Pick-up-Klassiker vor allem Fiat-Nutzfahrzeug-Derivate wie der ProMaster (Ducato) oder der ProMaster City (Doblo) unter dem Ram-Emblem verkauft. Auch in Zukunft wird man Fiat Professional hierzulande nicht zugunsten der Marke mit dem Widder-Kopf opfern. Ram 1500 wohl weiterhin über Importeure erhältlichDer nächste Ram 1500 wird wohl trotzdem beim Fiat-Händler bestellbar sein. Oder konkreter: über den Fiat Händler. Dieser beauftragte schon bisher das kanadische Unternehmen AEC mit dem Import des Pick-ups. Typisierung sowie Garantie- und Rückrufbelange sind ebenfalls an den Importeur ausgelagert. Daneben holten die zahlreichen freien Importeure viele Ram-1500-Modelle ins Land. Geiger-Cars zählt hier zu den bekanntesten Anbietern. Deutsche Käufer ordern den Ram 1500 eher nicht wegen seiner Nutzfahrzeugtalente, da wären regulär erhältliche Pick-ups die einfachere und günstigere Alternative. Sondern als Ausdruck eines Lebensgefühls, eines American way of life mitten in Europa. Welches Triebwerk verkörpert den besser als ein blubbernder V8. Manchmal ist eben mehr auch einfach mehr. Doch das galt bislang bei diesem Auto eigentlich auch für den Kühlergrill.
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