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Bundesweite Polizeiaktion gegen internationale Autoknacker-Banden - Ermittler heben Netzwerk von Autodieben aus

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Mit einem Großaufgebot ist die Polizei gegen ein mutmaßliches Diebesnetzwerk vorgegangen. Neben mehreren Festnahmen wurde auch ein Teilelager in Essen ausgehoben.

Die Polizei ging bundesweit mit einer groß angelegten Aktion gegen die Autodiebe vor Die Polizei ging bundesweit mit einer groß angelegten Aktion gegen die Autodiebe vor Quelle: picture alliance / dpa

Essen/Norderstedt - Mit großangelegten Razzien und zahlreichen Festnahmen ist die Polizei gegen ein internationales Autoknacker-Netzwerk sowie Einbrecher in Deutschland und Litauen vorgegangen.

Wie die Polizei am Dienstag in Essen mitteilte, konnte dabei ein Netzwerk von Autodieben zerschlagen werden. Die Verdächtigen sollen vor allem hochwertige Autos und Fahrzeugteile wie Navigationsgeräte und Airbags gestohlen haben.

Bei den Durchsuchungen wurden unter anderem gestohlene Navigationssysteme und Multifunktionslenkräder sichergestellt Bei den Durchsuchungen wurden unter anderem gestohlene Navigationssysteme und Multifunktionslenkräder sichergestellt Quelle: picture alliance / dpa Der Wert der entdeckten Hehlerware soll bei 1,1 Millionen Euro liegen. Zeitgleich präsentierten Polizei und Staatsanwaltschaft in Schleswig-Holstein ihren Erfolg in einem zweiten Komplex: Ihnen gelang nach eigenen Angaben ein Schlag gegen eine Diebesbande, die für rund 600 Einzeltaten in mehreren Bundesländern verantwortlich sein soll. Hier beläuft sich der Schaden auf 1,5 Millionen Euro.

Die beiden Aktionen haben der Kieler Oberstaatsanwältin Birgit Heß zufolge nichts miteinander zu tun. "Die Tatsache, dass beide Banden es auf ähnliche Beute abgesehen hatten, zeigt aber, wie groß der Markt dafür vor allem in Osteuropa sein muss", sagte sie in Norderstedt.

Polizei suchte die Drahtzieher

Bei der Aktion unter Essener Federführung wurden nach Angaben der Ermittler knapp 50 Verdächtige in Deutschland und Litauen festgenommen und etwa 8 Haftbefehle vollstreckt. "Es ging nicht nur um die kleinen Fische, sondern darum, an die Köpfe zu kommen", sagte der Essener Polizeipräsident Frank Richter.

Rund 700 Beamte waren in Nordrhein-Westfalen beteiligt, und noch einmal 80 in Baden-Württemberg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Hessen. Parallel seien in Litauen 90 Fahnder im Einsatz gewesen, um unter anderem die Hintermänner dingfest zu machen. Allein in Deutschland wurden rund 100 Wohnungen und Büros durchsucht.

"Bis heute können wir den Banden rund 440 Straftaten zuordnen - da kommt aber sicher noch was dazu", erläuterte der Polizeipräsident. Neben den Delikten rund um Autodiebstahl werde unter anderem auch wegen Einbrüchen und Raub ermittelt.

Das Ausschlachten von Fahrzeuge ist ein lukratives Geschäft für die Autodiebe Das Ausschlachten von Fahrzeuge ist ein lukratives Geschäft für die Autodiebe Quelle: picture alliance / dpa

Die Hehlerware im Wert von 1,1 Millionen Euro wurde unter anderem in einem großen Lager in Essen entdeckt. "Die Regale sehen aus wie bei einem Autozulieferer", sagte Richter. Rund ein Jahr habe die 13-köpfige Essener Sonderkommission "Kasimir" ermittelt, bevor die Beamten zugriffen.

Diebe sind gut organisiert

Im Fall der zweiten Diebesserie - mit Federführung in Norddeutschland - schlugen die Ermittler ebenfalls in mehreren Bundesländern und in Litauen zu. Acht Menschen seien festgenommen worden, darunter auch

der mutmaßliche Drahtzieher aus Litauen, hieß es bei einer Pressekonferenz in Norderstedt. Der 36-Jährige soll nach ersten Erkenntnissen nicht nur die in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bremen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg agierenden Diebe gesteuert, sondern auch die Absatz- und Vertriebswege der Beute koordiniert haben.

Die litauische Polizei meldete sogar 17 festgenommene Litauer. Die Festgenommenen würden verdächtigt, hochwertige Autos und Fahrzeugteile gestohlen zu haben. Der verursachte Schaden belaufe sich auf mindestens fünf Millionen Euro, hieß es in einer Mitteilung der Litauer.

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