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Staatsanwalt führt Razzien bei ehemaligen Audi-Vorständen durch - Erneut Razzia bei Audi-Mitarbeitern

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Im Fall des Abgasbetrugs um die VW-Tochter Audi gab es heute erneut eine Razzia. Privatwohnungen und in einem Fall auch der Arbeitsplatz wurden durchsucht.

Die Staatsanwaltschaft hat am 22. Februar Privaträume ehemaliger Audi-Vorstände durchsucht. Aktuelle Mitglieder des Vorstands sind nicht unter den Beschuldigten Die Staatsanwaltschaft hat am 22. Februar Privaträume ehemaliger Audi-Vorstände durchsucht. Aktuelle Mitglieder des Vorstands sind nicht unter den Beschuldigten Quelle: Picture Alliance

München - Im Dieselskandal um Audi haben Staatsanwälte am Donnerstag die Privatwohnungen und bei einem Beschuldigten auch den Arbeitsplatz durchsucht. Bei zwei der drei Beschuldigten handele es sich um ehemalige Vorstandsmitglieder von Audi, teilte die Münchner Staatsanwaltschaft mit. Es bestehe der Verdacht, dass die Beschuldigten mitverantwortlich dafür gewesen seien, zumindest einen wesentlichen Teil der mit manipulierten Dieselmotoren ausgestatteten Fahrzeuge auf den Markt zu bringen.

Der betroffene Arbeitsplatz sei nicht mehr bei Audi angesiedelt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Weitere Details nannte sie nicht. Von Audi hieß es, bei dem Konzern selbst werde nichts durchsucht. Der Kreis der Beschuldigten umfasst nach Angaben der Anklagebehörde inzwischen 17 Menschen. Aktuelle Mitglieder des Audi-Vorstandes seien nach wie vor nicht darunter. Der Aufsichtsrat tagt am Donnerstagnachmittag.

Wegen Betrugs und strafbarer Werbung

Bei der Razzia Anfang Februar waren 18 Staatsanwälte und Beamte der beiden Landeskriminalämter Bayern und Baden-Württemberg im Einsatz Bei der Razzia Anfang Februar waren 18 Staatsanwälte und Beamte der beiden Landeskriminalämter Bayern und Baden-Württemberg im Einsatz Quelle: Picture Alliance Die Staatsanwaltschaft verdächtigt Audi, in den USA und Europa ab 2009 mindestens 210.000 Dieselautos mit Schummelsoftware verkauft zu haben. Seit einem Jahr ermittelt sie wegen Betrugs und strafbarer Werbung. Anfang Februar hatten Staatsanwälte die Audi-Zentrale in Ingolstadt und Büros im Werk Neckarsulm durchsucht.

Als einziger Beschuldigter sitzt der ehemalige Chef der Audi-Motorenentwicklung und Porsche-Entwicklungsvorstand weiterhin in Untersuchungshaft. Er war schon im September 2017 festgenommen worden. Einer seiner früheren Mitarbeiter bei Audi in Neckarsulm war nach mehreren Monaten Untersuchungshaft im November 2017 wieder freigekommen.

In einer spektakulären Aktion hatte die Staatsanwaltschaft München am 15. März 2017 während der Jahrespressekonferenz von Audi-Chef Rupert Stadler in Ingolstadt die Konzernzentrale durchsucht. Damals ging es um 80.000 in den USA verkaufte Fahrzeuge. Nach Rückrufen des Kraftfahrtbundesamts für 127.000 in Europa verkaufte Autos mit Betrugssoftware wurden die Ermittlungen erweitert.

Quelle: dpa

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