Nach Anstrengungen der Bundesregierung schien eine Lockerung der E-Auto-Quote in China in Aussicht. In den neuen Entwürfen ist von Lockerung allerdings keine Rede mehr.
Berlin/Peking - China und Deutschland ringen nach wie vor um die anstehenden Elektroauto-Quoten für neue Fahrzeuge im weltgrößten Automarkt China. "Die Gespräche mit China zum Thema E-Auto-Quote laufen weiter", sagte Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig (SPD) dem "Handelsblatt" (Mittwoch). Es gebe immer wieder positive Signale. Die Bundesregierung hoffe nun, "dass diesen positiven Worten endlich auch reelle Taten folgen". China hatte im vergangenen Jahr einen Entwurf für verbindliche Produktionsquoten für den Anteil von Elektroantrieben bei neuen Autos präsentiert. Eigentlich hatten die deutschen Autohersteller geglaubt, die Regeln mit Hilfe von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) entschärft zu haben. Demnach sollten die Vorgaben ein Jahr später kommen und die harten Anforderungen zudem mit späteren Jahren zu verrechnen sein. Doch zuletzt sorgte ein überarbeiteter Verordnungsentwurf der chinesischen Beamten für Ernüchterung - darin war von Erleichterungen keine Rede mehr. Die chinesische Regierung plant, ein Punktesystem einzuführen: Ein gewisser Anteil der gebauten Autos eines Herstellers muss demnach elektrische Antriebe haben. Dabei zählen reine Elektroantriebe tendenziell mehr als Plug-in-Hybride, die mit einem Mix aus Verbrennungs- und Elektromotor fahren. Höhere Reichweiten der E-Autos sorgen ebenfalls für mehr Punkte. Schafft ein Hersteller die Vorgaben nicht, so müssen von anderen Autobauern Punkte gekauft werden. Für die deutschen Hersteller galten die strikten ursprünglichen Vorgaben zunächst als kaum erreichbar - und daher teuer. Für Volkswagen, Daimler und BMW ist China der mit Abstand wichtigste Einzelmarkt.
Quelle: dpa |