Bei Brabus bekommen Autos so viel Leistung, dass am Ende die Elektronik zum Spielverderber werden muss. Neuestes Beispiel: Der 850 6.0, ein S-Klasse-Cabrio mit 850 PS.
Köln - In Le Mans ging es am Wochenende nur um Porsche, Toyota, Audi und Ford? Das ist nicht ganz richtig. Auch Mercedes spielte eine Nebenrolle an der Sarthe. In Form des Brabus 850 6.0 Biturbo Cabrio. So heißt das neueste Werk des Bottroper Tuners. Es handelt sich dabei um die auf dem S-Klasse-Cabrio basierende, offene Version des 850, den Brabus Anfang 2015 vorgestellt hatte. Wie bei der Coupé-Versionsteht der Name dabei ganz beschieden für die Leistung von 850 PS. Das Drehmoment kann auch hier einen Maximalwert von 1.450 Newtonmeter erreichen. Allerdings muss Brabus auch beim Cabrio die Elektronik eingreifen lassen. Damit die Komponenten des Antriebstrangs nicht an Leistungsstress sterben, werden im Normalbetrieb nur 1.150 Nm ausgeliefert. Brabus 850 6.0: 350 km/h im CabrioÜber eine Siebengang-Automatik wird die Kraft an alle vier Räder geleitet. Das 2,2-Tonnen-Schiff sprintet so in 3,5 Sekunden auf 100 und in 9,4 Sekunden auf 200 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 350 km/h. Zum Vergleich: Die Mercedes-Basis braucht regulär 3,9 Sekunden und schafft höchstens 250 km/h. Ursprünglich leistet der 5,5-Liter-Motor im S63 585 PS. Hinterhof-Chiptuning reicht für eine solche Leistungssteigerung nicht aus. Brabus bohrt die Zylinder auf, der Gesamthubraum wird so von 5.461 auf 5.912 Kubikzentimeter erweitert. Kurbelwelle und Kolben sind geschmiedet, zudem werden Hochleistungspleuel eingesetzt und schließlich der Zylinderkopf überarbeitet. Neue Turbolader und modifizierte Abgaskrümmer sorgen zusammen mit Downpipes für komprimiertere und kühlere Ladeluft. Obendrauf gibt es eine Edelstahl-Sportauspuffanlage mit Abgasklappensteuerung. Leistung und Klang lassen sich regulieren. Unter anderem mit einer Coming-Home-Einstellung, die den Nachbarn ihren Schlaf lässt. Preise nennt Brabus nicht. Gut 185.000 Euro kostet aber allein das S63 Cabrio. |