Bei diesem Video aus dem kalten Estland wird Fans alter Mercedes-Diesel warm ums Herz - und Schraubern jucken die Finger. Zwei Estländer erwecken einen OM 616 zum Leben.
Irgendwo in Estland – Als der Besitzer die Motorhaube öffnet, rieselt der Rost auf den Kühlergrill. Der zugehörige Mercedes 407D Transporter ist komplett vergammelt. Der ehemals gelbe Lack blättert ab, die Scheiben sind mit Moos bedeckt. Trotzdem gießen die beiden (beinahe) stummen Protagonisten in diesem Youtube-Video etwas Sprit in den den Tank, bauen eine Batterie ein und beginnen am Motor des Wracks zu werkeln. Etwas Sprit wird angesaugt, ein Heißluftföhn sorgt für gut temperierte Ansaugluft, Maulschlüssel kreisen. Dann orgelt der Mercedes-Diesel mit der Kennung OM 616 los – und er orgelt lange. Angeblich soll der Motor zwölf Jahre Winterschlaf gehalten haben. 17 Minuten und 14 Sekunden geht der Clip, in dem es lediglich darum geht, eine alte Rostlaube noch einmal zu starten. Doch bei echten Schraubern steigt die Spannung wie in der eigenen Garage. Werden wir den OM616 noch hören? Glühkerzen-Nerds kennen die Antwort. Video: Mercedes-Benz 407D Cold Start After 12 Years
Zum Mercedes-Diesel OM 616: Die Oel-Motoren (OM) 621, 615 und 616 wurden von 1958 bis 1995 produziert. Der 616 war ein Vierzylinder-Reihen-Diesel mit Vorkammereinspritzung und 2,404 bzw. später 2,399 Litern Hubraum. Der Motor leistete 65 bzw. später 72 PS. Er kam im W115 (Strich-Acht), dem berühmten W123, dem Unimog und auch den Mercedes-Kleintransportern T1 und T2 zum Einsatz und hat den Ruf des robusten Mercedes-Diesels maßgeblich geprägt. |