Ab dem 1. November 2014 dürfen nur noch Neuwagen zugelassen werden, die mit einem Elektronischen Stabilitätsprogramm, kurz ESP, ausgerüstet sind. Der Schleuderschutz rettet Leben.
Quelle: picture alliance / dpa-tmn Köln - Ab 1. November wir die Sicherheitsfunktion ESP für alle Neuwagen zur Pflicht. ESP ist ein Assistenzsystem, das durch gezieltes Abbremsen einzelner Räder dem Schleudern des Fahrzeugs entgegenwirkt. Es erkennt beginnende Schleuderbewegungen, indem es anhand von Sensorsignalen die vom Fahrer gewünschte mit der tatsächlichen Fahrzeugbewegung vergleicht. Es greift zum Beispiel ein, wenn das Auto in einer Kurve in den Grenzbereich kommt und auszubrechen droht. Ein Übersteuern wird mit dem Abbremsen des kurvenäußeren Vorderrades, ein Untersteuern mit dem Abbremsen des kurveninneren Hinterrades korrigiert. Zur Unterstützung verringert ESP in bestimmten Situationen zudem die Motorleistung. In jedem ESP steckt neben einem Antiblockiersystem immer auch eine Antriebsschlupfregelung. Der Name ESP ist ein geschützter Begriff, hat sich aber mittlerweile im allgemeinen Sprachgebrauch für die Fahrdynamikregelung durchgesetzt. Das System, das Bosch entwickelt hat und erstmals 1995 bei Mercedes in Serie ging, ist auch unter anderen Namen bekannt, zum Beispiel DSC, PSM, VSC, DSTC oder VSA. Wenn das ESP leuchtetBis zu 80 Prozent aller Schleuderunfälle im Straßenverkehr könnten verhindert werden, wenn alle Fahrzeuge das Elektronische Stabilitätsprogramm an Bord hätten, sagt Automobilzulieferer Bosch. Das ESP ist heute Basis für viele Assistenzsysteme: Wenn das Auto ohne Zutun des Fahrers bremst, so zum Beispiel beim Abstandstempomat oder dem Notbremsassistenten, dann setzt das mit den Sensoren vernetzte ESP diese Bremsbefehle um. In Zukunft wird die Funktion auch eingesetzt, wenn Autos autonom fahren können. Europa ist mit der ESP-Pflicht nicht allein: In den USA und Kanada zum Beispiel müssen seit September 2011 alle Autos (bis 4,5 Tonnen) damit ausgerüstet sein, auch Australien und Israel schreiben ESP vor. In Japan, Korea, Russland und der Türkei treten entsprechende Regelungen in den kommenden Jahren in Kraft. Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht |