EuroNCAP hat es wieder krachen lassen. Im jüngsten Test der europäischen Crashtest-Organisation erhielten sieben der acht Kandidaten die Höchstwertung von fünf Sternen. Dem Citroën C3 wurde das neue Bewertungsschema respektive das in manchen Ländern fehlende ESP zum Verhängnis. Bei den Fünf-Sterne-Kandidaten handelt es sich um zwei SUV (Skoda Yeti und Kia Sorento II), zwei Hybridfahrzeuge (Toyota Prius und Honda Insight), zwei Kleinwagen (Citroën C3 und VW Polo) und um zwei größere Modelle (Renault Grand Scénic und Subaru Legacy). Die Ergebnisse liegen hier in weiten Teilen sehr nah beieinander, sieht man einmal vom relativ schlechten Frontcrash-Ergebnis des Subaru und dem schlechten Schleudertrauma-Schutz der C3-Sitze ab (siehe Tabelle). In punkto Insassenschutz für die Frontpassagiere (frontal- und Seitencrash sowie Sitz-/Kopfstützen-Bewertung) siegt der Skoda Yeti nach Punkten knapp vor dem Renault Scénic und dem Honda Insight. Schlusslicht ist der Subaru. Die japanische Allrad-Limousine schneidet auch in Bezug auf die Kindersicherheit am schlechtesten ab, wenn auch nur mit einem Prozentpunkt Abstand zu C3 und Insight; die Sieger heißen hier VW Polo vor Kia Sorento und VW Polo. Schlechter sieht es noch immer beim Thema Fußgängerschutz aus, wo die Kandidaten nur zwischen 33 (Citroen) und 68 Prozent (Prius) erreichen - abgesehen vom Insight, der hier mit 76 Punkten deutlich in Führung geht. Ab 2012 werden hier mindestens 60 Prozent oder 22 Punkte nötig sein, um die Gesamtauszeichnung mit fünf Sternen zu erhalten. Eine solche Mindestregelung wird auch dem Citroën C3 zum Verhängnis. Weil er in etlichen Ländern ganz oder überwiegend ohne ESP verkauft wird, erreicht er in punkto Assistenzsysteme nicht die für die Höchstwertung notwendigen 60 Prozent der maximal 7 Punkte. Damit erhält Citroën die verdiente Quittung für eine verfehlte Modellpolitik, die sich dem inzwischen auch bei ernstzunehmenden Kleinwagen als Standard geltenden ESP aus Kostengründen verweigert. Andererseits: In Deutschland werden alle neuen C3 mit ESP geliefert, so dass - isoliert betrachtet - deutsche Kunden sich den fünften Stern dazudenken können. Interessant ist auch der Blick auf das Ergebnis des VW Polo, das die von Autozeitschriften endlos gestellte Frage, ob der Polo nicht vielleicht besser als oder jedenfalls vergleichbar gut wie der Golf ist, klar beantwortet: Nein, ist er nicht. Der Golf, dessen 2008er-Ergebnis von EuroNCAP auf die neuen 2009er-Kriterien umgerechnet wurde, schneidet bei Front- und Seitencrash, beim Thema Schleudertrauma und im Fußgängerschutz besser ab, zum Teil deutlich. Nur bei der Kindersicherheit ist der Golf minimal schlechter bewertet worden als der kleine Bruder. Alle Teilergebnisse zusammengerechnet, gehen die beiden Hybridmodelle von Honda und Toyota mit jeweils 102 Zählern als deutliche Sieger aus dieser Crashtest-Runde. Die genauen Testergebnisse zeigt die verlinkte Tabelle; noch konkretere Bewertungen stehen auf der EuroNCAP-Website für jedes Modell zur Verfügung.
Quelle: Autokiste |
verfasst am 26.08.2009
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