Der europäische Automarkt war 2015 im Aufwind. Seit sechs Jahren wurden nicht so viele Neuwagen zugelassen. Davon profitieren auch die deutschen Hersteller.
Quelle: picture alliance / dpa Brüssel/Berlin - Trotz glänzender Absatzzahlen ist Europas Autoindustrie weiter in Aufruhr. Die Branche kämpft mit den Auswirkungen des Abgas-Skandals. Insgesamt entwickelte sich der Markt 2015 aber positiv. Die Neuzulassungen in der EU stiegen 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 9,3 Prozent auf 13,7 Millionen Fahrzeuge, wie der europäische Branchenverband Acea am Freitag in Brüssel mitteilte. Dies war der höchste Stand in Westeuropa seit 2009. Damals hatten nach der Finanzkrise staatliche Abwrackprämien in vielen Ländern für eine Sonderkonjunktur gesorgt. Zum Vergleich: Der Automarkt in China wuchs 2015 um neun Prozent auf rund 20 Millionen Fahrzeuge, der US-Markt um sechs Prozent auf 17,4 Millionen Fahrzeuge. Quelle: picture alliance / dpa In der EU gab es im vergangenen Jahr starke Zuwächse vor allem in Spanien, Italien und Frankreich. Die Automärkte dort hatten allerdings eine lange Krise hinter sich. VW-Konzern mit Plus, Daimler und BMW noch besserEuropas Marktführer steckt wegen der Manipulation von Abgastests bei Dieselfahrzeugen in einer schweren Krise. Dennoch stiegen bei Volkswagen die Verkäufe in der EU im vergangenen Jahr, wenn auch nicht so stark wie der Gesamtmarkt. Konzernweit verbuchte VW ein Plus von 6,1 Prozent auf 3,37 Millionen Fahrzeuge, wie der Branchenverband mitteilte. Der Marktanteil allerdings sank von 25,4 Prozent im Vorjahr auf 24,6 Prozent. Den anderen deutschen Herstellern erging es besser. Daimler 2015 setzte konzernweit 17,3 Prozent mehr Neuwagen ab, BMW kam auf einen Zuwachs von 12,4 Prozent. Opel und die Schwestermarke Vauxhall steigerten die Neuzulassungen in der EU um 6,3 Prozent. Der drittgrößte europäische Autohersteller ist Renault. Die Franzosen lieferten vergangenes Jahr 1,33 Millionen Autos aus, ein Plus von 9,2 Prozent. In Frankreich steht der Hersteller derzeit unter Druck. Renault werden wegen Verfehlungen bei Kohlendioxid- und Stickoxidnormen vorgeworfen. Die Überprüfungen waren nach dem Abgas-Skandal bei Volkswagen angeordnet worden. Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht |