Für die Erhebung der Lkw-Maut werden jede Menge Daten erhoben. Die könnten dabei helfen, schwere Verbrechen aufzuklären, findet der Präsident des Verkehrsgerichtstages.
Quelle: picture alliance / dpa Goslar - Datenschutz wird in Deutschland mit sehr großen Buchstaben geschrieben. Deshalb dürfen die gesammelten Daten der Lkw-Maut im Moment nicht einmal zur Aufklärung von schwersten Delikten verwendet werden. Das soll sich ändern, fordert Verkehrsgerichtstags-Präsident Kay Nehm am Donnerstag bei der offiziellen Eröffnung des 53. Verkehrsgerichtstages in Goslar. Maut-Daten könnten Verbrechen schneller aufklärenAls Beispiel nannte der ehemalige Generalbundesanwalt die Fahndung nach dem sogenannten Autobahnschützen, der zwischen 2008 und 2013 Hunderte Male auf Lastwagen geschossen hatte. Statt "dem lebensgefährlichen Spuk durch Auswertung der Maut-Daten ein rasches Ende" bereiten zu können, hätten Beamte des Bundeskriminalamtes "Methoden der Steinzeit" anwenden müssen. Sie hätten an Autobahnen die Fahrzeugkennzeichen erfasst und mit den Tatzeiten abgeglichen. Nehm bekräftigte zudem seine Forderung nach einer streckengebundenen Maut für alle Autofahrer. In einem Interview der Deutschen Presse-Agentur hatte er erklärt: Eine solche Maut "wäre in jedem Fall gerecht, wenn dadurch Vielfahrer stärker zur Kasse gebeten werden als Rentner mit einer jährlichen Fahrleistung von 5.000 Kilometern". Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht |