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Subaru Forester: Fahrbericht - Experte für Stock, Stein und Kindergarten-Parkplatz

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Die vierte Subaru-Forester-Generation bietet mehr modischen SUV-Appeal als jede vor ihr. Am kernigen Boxer- und Allradkonzept ändert sich zum Glück nichts, wie MOTOR-TALK Redakteur Björn Tolksdorf im norddeutschen Schlamm herausfand.

Der Subaru Forester macht seinem Namen weiterhin alle Ehre. Abseits der Straße lässt er manch anderes SUV alt aussehen. Der Subaru Forester macht seinem Namen weiterhin alle Ehre. Abseits der Straße lässt er manch anderes SUV alt aussehen.

Hamburg - Unerbittlich wühlen sich die Reifen durch rotbraunen Lehm. Die armen Leichtmetallfelgen, denke ich noch – aber das ist jetzt egal. Wenn ich bremse, habe ich verloren. Dann müssen wir rückwärts den rutschigen Berg hinunter. Der Berg, ein schlammiger Fiesling, steht im ADAC-Fahrsicherheitszentrum Embsen. Wir, das sind der neue Subaru Forester und ich.

Stark im Gelände, auf der Straße fast limousinenhafter Fahrkomfort: Das sind die besonderen Stärken des Subaru Forester. Stark im Gelände, auf der Straße fast limousinenhafter Fahrkomfort: Das sind die besonderen Stärken des Subaru Forester. In seiner vierten Generation zeigt der Forester größere Ähnlichkeit mit modischen SUVs als je zuvor. Hier in Embsen soll ich nun erfahren, dass der Liebling der Förster und Waldarbeiter keinen seiner Vorzüge verloren hat.

Neu im Forester: Der "X-Mode"

Auf der Kuppe drehen die Räder durch. Das ESP ist aus, es wäre nur ein Hindernis. Dann geht es wieder bergab. Langsam, ganz langsam. Das ABS rattert unter mir, als würde es die Radlager frühstücken. Subarus neuer „X-Mode“ sorgt für eine konstante, sichere Abfahrt. Leichter als Fahrradfahren. Ich atme aus.

Dieser X-Mode zeigt, Subaru baut im Zweifel immer noch lieber fürs Gelände als für den Kindergartenparkplatz. Per Knopfdruck vernetzen sich Motor, Getriebe und das Allradsystem samt Bremsanlage und Mitteldifferential. Bis 20 km/h fährt das Fahrzeug so automatisch steilste Steigungen hinunter. Bis 40 km/h verbessert der X-Mode die Haftung auf glattem Untergrund.

Subaru macht zufrieden

Da spritzt der Schlamm: Der Subaru Forester im ADAC-Fahrsicherheitszentrum Embsen. Da spritzt der Schlamm: Der Subaru Forester im ADAC-Fahrsicherheitszentrum Embsen. Subaru verkauft zwar nur wenige Pkws; 2012 waren es 9.457 Stück. Subaru gewinnt aber regelmäßig jede Zufriedenheitsumfrage. Wie kommt das? Meine Erleichterung nach überstandenem Hügel ist ein guter Hinweis. Der Forester hat mich nicht im Stich gelassen. Er kippt nicht und bleibt auch nicht stecken. Das schafft Vertrauen, gegenseitig. Ich bin zufrieden, das Auto auch – wir haben einander gut durch den Schlamm gebracht.

Innenraum: Ehrlich und pragmatisch

Trotz neuer Soft-Touch-Matten und Alu-Einlagen: Das Cockpit wirkt robust und ehrlich. Das ergreifend übersichtliche Armaturenbrett wirft die Frage auf, wofür andere so viele Knöpfe brauchen. Subaru kann sie uns auch nicht ersparen, aber sie befinden sich am Lenkrad und damit näher am Fahrer.

Übersichtlich zeigt sich auch die Ablagelandschaft, wenige Fächer, aber sinnvoll angeordnet. Der Rest der Forester-Kabine ist schnell erzählt. Massig Platz im Fond, das Umlegen der Rückbank geht blitzschnell, erzeugt aber leider eine Stufe im Laderaumboden. Die Heckklappe öffnet nur gegen Aufpreis auf Knopfdruck.

Im Vergleich zum Vorgänger ist der Forester 3,5 Zentimeter länger, zwei Zentimeter höher und gönnt sich fünf Millimeter mehr Bodenfreiheit. Und auch wenn der Lehm klumpenweise am Auto klebt, ein Spritzschutz über den schmalen Schwellern schützt unsere Hosenbeine beim Aussteigen.

Wir verlassen das ADAC-Gelände und ich habe gelernt: Mit dem Forester kann man nach einem heftigen Regenguss Holz aus dem Wald holen, vielleicht sogar Pferde stehlen. Ob gestohlene oder ehrlich erworbene Pferde, zwei Tonnen Anhängelast sind ein Wort.

Das neue Gespann-Stabilisierungssystem hindert durch gezieltes Einbremsen den Anhänger am Schlingern. Je dicker das Pferd, desto mehr freut sich der Pferdenarr außerdem über die automatische Niveauregulierung an der Hinterachse.

Der 240 PS starke Turbobenziner wird nur mit CVT-Getriebe ausgeliefert. Es simuliert bis zu acht Fahrstufen. Der 240 PS starke Turbobenziner wird nur mit CVT-Getriebe ausgeliefert. Es simuliert bis zu acht Fahrstufen.

Fast limousinenhafter Komfort

Auf der Straße, wo SUVs zuhause sind, überrascht der Forester. Der niedrige Schwerpunkt und die großen fahrwerksseitigen Reserven erlauben ein fast limousinenhaftes Fahrgefühl, man gestatte mir die Plattitüde: Selten lag ein so hohes Auto so satt und flach auf der Straße.

Die Agilität des Forester überrascht weniger, angesichts der 240 PS des Spitzenbenziners. Er wird ausschließlich mit Subarus Lineartronic-CVT-Getriebe ausgeliefert. Neu: Es kann im „Sport“-Modus bis zu acht Fahrstufen simulieren.

Leider bietet Subaru die Automatik (und damit den tollen X-Mode) nicht in Verbindung mit dem 147-PS-Dieselboxer an. Eine durstbremsende Start-Stopp-Automatik gibt es nur mit dem kleinen Benziner.

Aber langsam verstehe ich die glücklichen Subaru-Fahrer. Und sehe gut gelaunt über die lauten Windgeräusche ab 120 km/h hinweg. Und über die Trinkfestigkeit des Zweiliter-Boxers (14 Liter auf 100 Kilometer laut Verbrauchsanzeige). Ein guter Kumpel wie der Forester, der in punkto Fahrsicherheit und Komfort so viel so gut kann, muss nicht überall perfekt sein.

Ein Blick in die Preisliste

Dieses Auto lockt sicher nicht mit dem günstigsten Angebot im Segment. Aber seien wir ehrlich, das billigste Angebot ist selten das Beste. Über den ersten Schreck helfen die japanisch-üppige Ausstattung und die Fünfjahres-Garantie bis 160.000 Kilometer inklusive Mobilitäts-Service hinweg. Stammkunden wird das sowieso egal sein. Blender gibt es genug, echte Kumpel nur wenige.

Für Japan bringt Subaru den Forester tS (tuned by STI) auf den Markt. Lest hier mehr zur Sport-Version.

Technische Daten: Subaru Forester

Der Diesel

  • Modell: Subaru Forester 2.0D
  • Motor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Boxer-Diesel
  • Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
  • Leistung: 147 PS
  • Drehmoment: 350 Nm
  • Verbrauch: 5,9 l/100 km (NEFZ)
  • CO2: 156 g/km
  • 0 – 100 km/h: 10,2 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h
  • Länge x Breite x Höhe: 4,60 m x 1,80 m x 1,74 m
  • Leergewicht ohne Fahrer: 1.584 kg
  • Kofferraum: 505 l
  • Anhängelast: 2.000 kg/750 kg (gebremst/ungebremst)
  • Grundpreis: 31.200 Euro
  • Marktstart: 23. März 2013

Der neue Turbo-Benziner

  • Modell: Subaru Forester 2.0XT
  • Motor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Boxer-Turbobenziner
  • Getriebe: CVT-Automatik („Lineartronic“)
  • Leistung: 240 PS
  • Drehmoment: 350 Nm
  • Verbrauch: 8,5 l/100 km (NEFZ)
  • CO2: 197 g/km
  • 0 – 100 km/h: 7,5 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 221 km/h
  • Länge x Breite x Höhe: 4,60 m x 1,80 m x 1,74 m
  • Leergewicht ohne Fahrer: 1.636 kg
  • Kofferraum: 505 l
  • Grundpreis: 39.900 Euro
  • Marktstart: 23. März 2013

Avatar von bjoernmg
Renault
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