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Dudenhöffer: China bleibt Wachstumsmarkt - Experte prophezeit niedrigere Margen

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China bleibt ein wichtiger Wachstumsmarkt, sagt Ferdinand Dudenhöffer. Die Traum-Margen der letzten 10 Jahre jedoch könnten die Autohersteller nicht mehr erwarten.

Die deutschen Hersteller müssen 2015 schrumpfende Wachstumsraten in China akzeptieren. Nur Daimler erzielte einen hohen Zuwachs Die deutschen Hersteller müssen 2015 schrumpfende Wachstumsraten in China akzeptieren. Nur Daimler erzielte einen hohen Zuwachs Quelle: dpa/Picture Alliance

Duisburg - China bleibt auch in Zukunft ein wichtiger Wachstumsmarkt für VW, Mercedes und Co. Allerdings könne das Tempo der vergangenen Jahre nicht fortgesetzt werden. Das schreibt Ferdinand Dudenhöffer, Leiter des CAR-Center an der Universität Duisburg-Essen, in einer am Montag veröffentlichten Studie.

Der chinesische Automarkt werde in den kommenden 15 Jahren weiterhin schneller wachsen als der Pkw-Weltmarkt: "Von im Jahre 2014 rund 18,4 Millionen verkauften Neuwagen erwarten wir nach unserem Prognose-Modell im Jahr 2020 die Zahl von 23,15 Millionen Neuwagen-Verkäufen im chinesischen Automarkt und im Jahr 2030 eine Verkaufszahl von knapp 36 Millionen. Das wäre fast eine Verdoppelung gegenüber dem letzten Jahr."

Potenzial sieht der Experte insbesondere in den ländlichen Regionen. Denn während die Fahrzeugdichte (Pkw je 1000 Einwohner) in Mega-Städten wie Peking bereits dem Niveau Berlins entspreche, kämen landesweit nur 67 Autos auf 1.000 Einwohner. In Deutschland sind es 550.

Da die Menschen auf dem Land geringere Einkommen haben, profitieren nach Dudenhöffers Prognose vor allem Volumenhersteller vom künftigen Wachstum. "Der Preiskampf im Premiumsektor wird sich in den nächsten Jahren in China eher verstärken. Die Traum-Margen der Premiumhersteller der letzten 10 Jahre im Chinageschäft können damit für die Zukunft nicht mehr erwartet werden."

Für die deutschen Hersteller ist China der wichtigste Markt, allen voran für Audi. Aber im ersten Halbjahr 2015 erlahmte die Nachfrage. Mit 274.000 verkauften Autos fiel der Zuwachs bei Audi mager aus: knapp zwei Prozent. BMW kam mit gut 230.000 verkauften Autos auf ein ebenfalls dürres Plus von 2,5 Prozent, die Marke VW verlor sogar 6,7 Prozent. Mercedes dagegen verkaufte 165.000 Autos - ein Zuwachs von fast 22 Prozent.

 

Quelle: dpa

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