Während Deutschland in der Dieselkrise steckt, freut sich das EU-Ausland über das neue Angebot. Der Export gebrauchter Diesel zog innerhalb eines Jahres um 20 Prozent an.
Stuttgart - Gebrauchtwagen mit Dieselmotor sind in hierzulande in Ungnade gefallen und mitunter schwer verkäuflich. Davon profitieren offenbar Schnäppchenjäger in anderen Teilen Europas, wie aus einer Auswertung des "Export-/Import-Seismografen" (ESD/ISD) auf Grundlage von Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Die Exporte gebrauchter Diesel-Pkw sind innerhalb eines Jahres um rund 20 Prozent auf fast 240.000 Fahrzeuge gestiegen. "Neben den EU-Ländern Kroatien, Slowenien, Bulgarien und Rumänien gehen ältere Dieselfahrzeuge auch in die Ukraine", sagt Christian Kille vom Institut für Angewandte Logistik der Hochschule Würzburg-Schweinfurt, das den ESD/ISD gemeinsam mit dem Softwarehaus AEB herausgibt. Grund seien offenbar die "lockeren Einfuhrbestimmungen und der relativ niedrige Zollsatz von 7,3 Prozent für Gebrauchtwagen aus der EU." Den größten Boom erlebten die Exporte in die Ukraine, die sich mehr als verdoppelten, gefolgt von Kroatien mit einem Plus von gut 89 Prozent. Die anspruchsvolleren Märkte West-, Mittel und Südeuropas bevorzugen neuere Diesel-Gebrauchtwagen. Starkes Wachstum zeigen hier Spanien (+31%), Österreich (+41%) und Frankreich (+34%). "Für Schnäppchenjäger im Ausland gibt es aktuell eine gute Möglichkeit, günstig an einen Diesel zu kommen", sagt Kille.
Quelle: SP-X |