In Kürze werden die ersten Audi RS3 Sportback mit 340PS ausgeliefert. MOTOR-TALK war für euch bei der Pressepräsentation dabei und hat gleich seine Sicherheit getestet. Kurz vorweg: Unzerstörbar ist er nicht. Ein paar Zahlen Lange wurde Audi regelrecht angebetet, endlich das Topmodell des Audi A3 herauszubringen. Davon zeugen über 6.600 Beiträge im vor viereinhalb Jahren erstellten Sammelthread zum RS3. Nun ist es endlich soweit: Der RS3 kommt als Sportback auf den Markt. Übrigens auch wieder mit der beliebten RS-Farbe Suzukagrau. Der Motor ist ein alter Bekannter: Wie im TT RS arbeitet hier der 2,5 Liter Fünfzylinder mit einem Turbo unter der Motorhaube. Ein schnelles Gefährt ist er in jedem Fall. 340PS bringen jeden schnell von A nach B – und zur Tankstelle. Auf unserer Testfahrt blieb der Verbrauch bei etwa 12 Litern pro 100 km stehen. Das war natürlich nicht die ECE-Teststrecke, auf der immer die Wunderverbräuche erzielt werden. Würde es nach Normverbrauch gehen, hätten nur 9,1 l im Display stehen sollen. Für einen forcierten Landstraßenritt sind 12 Liter aber trotzdem ein Wert, der für das Auto angemessen ist. Außerdem: Wer über 50.000 Euro für einen RS3 bezahlt, dem dürfte es sowieso nicht primär um den Verbrauch gehen. Das Design: Krawalloptik oder feine Ästhetik? Sportliche Autos werden ja vor allem mit dem Bauch gekauft. Daher kommt es natürlich sehr auf das Äußere an. Audi hat sich da bei diesem RS-Modell erneut zurückgehalten und ein Design entworfen, mit dem man sich auch im Alltag sehen lassen kann. Große Lufteinlässe in der Front, der Diffusor am Heck und die obligatorischen silbernen Spiegelkappen sind noch die offensichtlichsten Erkennungszeichen. Die Kotflügelverbreiterung hingegen fällt nur dem Profi auf. Vielleicht ist es gerade das Understatement, das die RS-Modelle von Audi so beliebt macht. Innenraum in RS3-Optik Der Innenraum wurde für den RS3 natürlich auch angepasst. Unter anderem gibt es dort Tachobeschriftungen in RS3-Optik, einen passenden Schaltknauf für die S-Tronic und natürlich Fußmatten, die mit einem RS3-Schriftzug versehen sind. Die aufgezählten Veränderungen sind auch durchaus ansehnlich geraten. Doch was sich Audi bei dem verbauten Navigationssystem (RNS-E) gedacht hat, blieb uns ein Rätsel. In unserem Testwagen war der ganze Innenraum in mattschwarz gehalten – nur der Rahmen um das Navidisplay kam in einem glänzenden Schwarz daher. Die A3-Kenner werden den Farbton noch von den Zierleisten in Klavierlackoptik kennen. Wer auf Ästhetik achtet, sollte an der Stelle besser seinen Händler fragen, wie er den Rahmen austauschen kann. Mit der aktuellen Generation des RNS-E hinterlässt das Navi nun auch einen frischeren optischen Eindruck. Die Menüs kommen mit einem 3D-Effekt daher, und bei der Navigation wird nun auch endlich die zu wählende Fahrspur angezeigt. Ein Feature, das Hersteller wie TomTom oder Navigon schon lange haben, hat nun also auch beim RNS-E Einzug gehalten.
Fahreindrücke Ganz klar: Mit dem RS3 hat man seinen Spaß. Das Fahrwerk ist straff und liegt echt gut auf der Straße. Beim Gasgeben gibt es eine minimale Pause, bis der Turbo seinen Druck von bis zu 1,2 Bar aufgebaut hat. Spätestens dann geht es aber mit gewaltigem Druck nach vorne. Das ist dann auch der Punkt wo hohe Drehzahlen sehr schnell erreicht sind. Und in dem Moment, am besten noch bei aktiviertem Sport-Modus, zaubert der Fünfzylinder-Motor dem Fahrer ein Grinsen ins Gesicht. Wir haben in diversen Tunneln gerne zurückgeschaltet, einfach um den kernigen Motorsound zu genießen. Unfreiwilliger Crashtest Beim Fahren ist immer der Fahrer dafür verantwortlich, dass das Fahrzeug auf der Straße bleibt. Der RS3 Sportback hat zur Unterstützung die üblichen Hilfssysteme wie ABS und ESP an Board. Damit trotzdem ein gewisser Spaßfaktor aufkommt, lässt sich das ESP in einen Sportmodus versetzen. Ein weiterer Garant für Spaß in den Kurven ist die elektronische Differentialsperre. Der Rennfahrer in uns wird sie mögen. Doch wer nicht zum Rennfahrer geboren wurde, sollte aufpassen: Der RS3 hat viel Leistung, die er auch bereitwillig abgibt. Ein beherzter Druck auf das Gaspedal, und schon sprintet das Auto los (übrigens in 4,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h). Daher wurde auch unsere Testfahrt unfreiwillig unterbrochen. Nach einer Kurve gaben wir zu viel Gas, und schon war die Leitplanke näher als geplant – mitten in der vorderen Stoßstange. Sorry Audi! Künftig lassen wir euch die Crashtests gerne wieder nach den NCAP-Normen durchführen.
Unser Fazit zum Audi RS3 Sportback Das Auto bietet genügend Leistung, um sehr schnell unterwegs zu sein. Auch optisch weiß der RS3 zu gefallen. Wie schon geschrieben, ist die äußere Optik verhältnismäßig dezent, aber doch unverkennbar sportlich. Lediglich im Innenraum ist die glänzende Blende des Navibildschirms ein Fauxpas, der dem Anspruch von Audi eigentlich nicht gerecht werden kann. Eine Kaufempfehlung? Die gibt es durchaus – aber nur für die Personen, die Ihre Autos wirklich rein aus dem Bauch heraus und nicht aus Vernunftgründen kaufen. Update: Hier gibts erste Bilder des Audi RS3 Sportback 2015. Und wer wissen will, wie sich der Audi RS3 Sportback fährt, liest hier weiter. (ma) Quelle: MOTOR-TALK |
verfasst am 16.03.2011
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