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Faraday Future FF91: Bilder und Daten - Faraday oder doch eher "far away"?

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Beschleunigung, Reichweite, Ladezeit, Preis: Vieles am Elektroauto Faraday Future FF91 klingt fantastisch. Auch, dass er ab März verkauft und ab 2018 gebaut werden soll.

Faraday-Future-Entwickler Nick Sampson hat schon bei Jaguar, Lotus und Tesla gearbeitet. Mit Superlativen kennt er sich also aus Faraday-Future-Entwickler Nick Sampson hat schon bei Jaguar, Lotus und Tesla gearbeitet. Mit Superlativen kennt er sich also aus Quelle: dpa/Picture Alliance

Las Vegas – Die Zukunft der Mobilität wollte uns Faraday Future einst zeigen. Nun präsentiert der Start-up-Autobauer aus Nevada auf der Technikmesse CES in Las Vegas sein erstes Serienmodell. Zumindest soll es das werden, so lautet der mit chinesischem Kapital finanzierte Plan.

Und so viel lässt sich bereits feststellen: Diese Zukunft wird für die meisten Menschen unerreichbar sein. Auf der Messe kursiert ein möglicher Verkaufspreis von rund 200.000 US-Dollar. Dafür soll es ab 2018 ein Auto geben für all diejenigen, denen ein Tesla S oder X zu langsam und zu wenig exklusiv ist. Die können den FF91 ab März 2017 für 5.000 US-Dollar vorbestellen.

Mit 5,25 Metern Länge überragt das Elektroauto Teslas Model X ebenso wie Mercedes' S-Klasse mit kurzem Radstand Mit 5,25 Metern Länge überragt das Elektroauto Teslas Model X ebenso wie Mercedes' S-Klasse mit kurzem Radstand Quelle: Fardaday Future Im vergangenen Jahr präsentierte Faraday Future noch einen Supersportwagen auf einer flexiblen Plattform. Das fertige Auto FF91 misst üppige 5,25 Meter in der Länge (also 21 Zentimeter mehr als ein Tesla Model X), bietet vier Sitzplätze auf 3,20 Metern Radstand und sehr, sehr viel Leistung.

Mehr Akkus baut keiner ein

Die Elektromotoren in Bug und Heck sollen laut Produktentwickler Nick Sampson 772 kW (1.050 PS) leisten und 1.500 Newtonmeter Drehmoment liefern. Damit soll der FF91 in weniger als 2,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen. Die Batteriekapazität liegt bei 130 kWh, für die Reichweite verspricht Faraday bis zu 700 Kilometer.

So viel Batterie hat bisher kein Elektro-Pkw, und dafür gibt es Gründe: Gewicht und Preis etwa. Tesla baut maximal 100 kWh ein. Aber nicht nur beim Speicher, auch beim Schnellladen will Faraday Rekorde zimmern. Nach weniger als einer Stunde soll der Akku wieder voll sein. An der Haushaltssteckdose gibt der Hersteller eine Ladedauer von 4,5 Stunden für 50 Prozent der Akkukapazität an.

Klar: Zum Tesla-Killer gehört alles, was an autonomen Features derzeit machbar und legal ist. Am spektakulärsten: Ein Lidar-System, das aus der Motorhaube als drehbarer Zylinder ausfährt und die Umgebung scannt.

Auslieferung ab 2018

Schneller, größer, weiter, stärker: Wenn es der FF91 in die Serie schafft, wird er zum Autoquartett-Star Schneller, größer, weiter, stärker: Wenn es der FF91 in die Serie schafft, wird er zum Autoquartett-Star Quelle: Fardaday Future

So soll der FF91 zum Beispiel ganz allein einparken, auch, wenn kein Fahrer an Bord ist. Das Infotainmentsystem kann sich ohne Rücksicht auf Betriebssysteme mit allem vernetzen. Über eine Personalisierung, die per biometrischer Erkennung und selbstlernender Programme funktioniert, werde sich der FF91 individuell auf jeden Insassen einstellen, erläutert Sampson.

So erkennt der Wagen Mitfahrer per Gesichtserkennung und öffnet die Türen ohne Schlüssel. Zu den eher konventionellen Errungenschaften des Autos zählen Felgen, die während der Fahrt zugunsten der Aerodynamik ihre Form verändern, LED-Muster an den Flanken, über die das Auto mit seiner Umwelt kommuniziert, und Scheiben in Dach und Heck, die sich auf Knopfdruck komplett verdunkeln lassen.

Die Auslieferungen des neuen Super-Elektroautos sollen 2018 beginnen. In welcher Stückzahl? Warten wir es ab. Zuletzt machte Faraday Future eher mit Gerüchten um Geldknappheit und dem Weggang von Führungskräften Schlagzeilen als mit Fortschritten auf dem Weg in den Markt.

Einer der Unternehmensgründer verließ die Firma wenige Tage vor der Premiere. Noch scheint eine erfolgreiche Zukunft für Faraday eher „far away“. Schlechtes Omen: Bei der Premiere missglückte ein autonomer Fahrversuch des Prototypen. Aber bis 2018 bleibt ja noch etwas Zeit für Feintuning.

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Quelle: m. Material v. dpa; SP-X

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