Der Pannendienst des ADAC wurde 2015 fast vier Millionen Mal zu Hilfe gerufen. Pannenursache Nummer eins waren einmal mehr schwache und defekte Autobatterien.
München - Die Straßenwachtfahrer des ADAC hatten im vergangenen Jahr alle Hände voll zu tun. Insgesamt halfen die Gelben Engel bei 3.980.918 Pannen. Ein Plus von einem Prozent gegenüber 2014. Auch die Luftrettung und der Ambulanzdienst waren 2015 häufiger im Einsatz. Das gab der Verkehrsclub am Dienstag bekannt. Alle acht Sekunden befand sich die Pannenhilfe im Einsatz. Bei knapp 60 Prozent der Fälle rückte die ADAC Straßenwacht aus. Der Rest entfiel auf Straßendienstpartner. Auch die Zahl der Einsätze bei Verkehrsunfällen ist 2015 gestiegen. Insgesamt wurden Straßenwacht und -dienst 159.414 Mal zu Hilfe gerufen. Leere oder defekte Batterie die HauptursacheDer häufigste Grund, warum die gelben Engel 2015 ausrückten, waren die Hilfeleistungen wegen entladener oder defekter Batterien. Mit 20.141 Einsätzen war der 5. Januar der geschäftigste Tag des Jahres. Pannenursachen 2015 (in Klammern: 2014)
ADAC führt E-Bikes einKünftig will der Verkehrsclub auch Quads und E-Bikes einsetzen, um liegengebliebenen Autofahrern zu helfen. Im Frühling starten Pilotprojekte mit zwei Elektrofahrrädern in Stuttgart und Berlin, wie der Leiter der ADAC-Pannenhilfe Thomas Reynartz in München mitteilte. Nicht nur die Umweltfreundlichkeit steht dabei im Vordergrund, auch eine kürzere Wartezeit für Kunden. "Mit dem E-Bike haben Sie die Möglichkeit, am Stau vorbeizufahren." Allerdings sei klar, dass die Räder mit ihrem bis zu 70 Kilo schweren Anhänger nur in der Stadt und nur im Sommer taugen. Die beiden Pannen-Quads kommen vor allem bei Festivals zum Einsatz. 2016 etwa bei Rock im Park in Nürnberg. Sie seien wendig genug, um zwischen Zeltreihen durchzukommen - "und bleiben im sumpfigen Festival-Acker nicht stecken", sagte Reynartz. Luftrettung fliegt mehr EinsätzeDie ADAC-Luftrettung flog 2015 gut 54.000 Einsätze. Die Hälfte betraf akute Herz- und Kreislaufprobleme, zwölf Prozent neurologische Notfälle wie Schlaganfälle. Im Zuge der nach der Manipulationsaffäre beim ADAC-Autopreis "Gelber Engel" eingeleiteten Reformen soll die Luftrettung in einer Stiftung angesiedelt werden, die aus einem Einmalbetrag und einem Aktienpaket finanziert wird. Bruder kritisierte Pläne, Hubschrauberpiloten, die älter als 60 Jahre sind, nicht mehr allein fliegen zu lassen. Es werde womöglich einen Pilotenmangel geben, sodass der Rettungsdienst in der Form nicht aufrecht erhalten werden könne. 95 Prozent aller Hubschrauber würden von einem Piloten geflogen. Zwei Piloten bringen mehr Gewicht, damit können weniger Kilometer geflogen werden. "Es gibt keinen nachweislichen Mehrwert, sondern nur Nachteile." Der Ambulanzdienst des ADAC betreute im vergangenen Jahr 53.700 Mitglieder, die im Urlaub erkrankten oder verletzt wurden, rund 14.000 von ihnen brachte er nach Deutschland zurück. 2007 lag die Zahl der Betreuten noch bei knapp 43.400. Ein Grund für den Anstieg sei die zunehmende Reiselust der Deutschen, sagte der Vorstand der ADAC-Schutzbrief Versicherungs-AG, James Wallner. Der ADAC ist mit rund 19 Millionen Mitgliedern Deutschlands größter Verein und der zweitgrößte Autofahrerclub der Welt. Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht Quelle: Mit Material von dpa |