Angela Merkel ist auf Polit-Besuch in Italien, doch dort gibt es derzeit nur ein trauriges Thema. Anlässlich des Erdbebens bricht sogar Ferrari mit einer alten Tradition.
Maranello – Staatsakt bei der Sportwagen-Legende: Als Angela Merkel aus dem Maserati steigt und neben Italiens Regierungschef Matteo Renzi über das Ferrari-Gelände schreitet, hätte es eigentlich um wirtschaftspolitische Fragen oder bilaterale Beziehungen gehen sollen. Tatsächlich bestimmte das Erdbeben in Mittelitalien, bei dem fast 250 Menschen starben, Merkels Besuch in Maranello. Ferrari griff an diesem Tag zu einer großen symbolischen Geste, die eigentlich nur eine kleine Änderung in der Modellplanung ist. Fiat- und Ferrari-Chef Sergio Marchionne kündigte an, einen weiteren LaFerrari bauen zu lassen. Der Erlös aus der Versteigerung des Autos soll den Opfern der Katastrophe zugute kommen. Eine öffentliche Versteigerung?Ein Auto mehr oder weniger, das fällt bei den meisten Herstellern nicht ins Gewicht. Bei Ferrari schon. Die Produktion des LaFerrari wurde bereits 2015 beendet, derzeit wird die Produktion des Spider-Modells vorbereitet. Und: Eigentlich sollte es von dem Hybrid-Supersportler mit 963 PS Systemleistung nur 499 Stück geben. Die 499 Fahrzeuge wurden bereits vor der Fertigung nur an ausgewählte Ferrari-Kunden verkauft. Der Preis lag bei mehr als einer Million Euro. Bei einer Versteigerung könnte also einiges zusammenkommen. LaFerrari wechseln bisher selten den Besitzer - und wenn, dann nur über Listenpreis. Ferrari bricht mit Nummer 500 gleich doppelt mit der Tradition. Zum einen wird die Produktion eines limitierten Modells aufgestockt. Und das, obwohl die Limitierung ein Kernversprechen bei exklusiven Ferrari ist. Zum anderen bietet eine Auktion die Möglichkeit, dass ein nicht von Ferrari ausgewählter Kunde den Supersportler ersteigert, zumindest dann, wenn Ferrari die Auktion öffentlich durchführt. Zu den Details der Auktion macht der Hersteller bisher keine Angaben. |