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Ferrari Weltmeister nach Rennrunden

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Es ist ein Titel ohne Pokal. Einer für die Herren der Qualitätskontrolle und die Produktion. Die Hitliste der Zuverlässigkeit führt Ferrari an. Kein Auto war so standfest wie der Ferrari F10, keine Fahrerpaarung ist so wenig von der Strecke geflogen wie Fernando Alonso und Felipe Massa.

Ferrari fährt 97,2 Prozent der Maximaldistanz

Das resultiert in der größten Anzahl der gefahrenen Rennrunden und zurückgelegten Kilometer. Mit 2.194 von 2.258 gefahrenen Runden und 11.214,5 Kilometern liegt Ferrari klar vor Red Bull (2.110 Runden/10.778,2 km) und Mercedes GP (2.062 Runden/10.531,4 Kilometer) an der Spitze. Damit legte Ferrari unglaubliche 97,2 Prozent der Maximaldistanz zurück.

 

Ein einziger Defekt stoppte die Ferrari. Alonsos Motor hauchte beim GP Malaysia kurz vor der Zielflagge sein Leben aus. Gleich gut in dieser Disziplin war nur Williams. Der abgebrochene Auspuff von Nico Hülkenberg beim GP Europa blieb der einzige Schaden.

Ferrari- und Mercedes nur mit zwei Crashs

Die Ferrari-Piloten leisteten sich in den 19 Rennen nur zwei Unfälle. Alonso rutschte in Spa auf regennasser Piste von der Bahn. Massa torpedierte beim Start zum GP Japan den Force India von Vitantonio Liuzzi. Ähnlich diszipliniert waren nur noch die Mercedes-Piloten. Erst im Finale der Saison produzierten sie Nuller durch Abflüge. Nico Rosberg traf bei seinem Zusammenprall mit Mark Webber in Korea keine Schuld. Michael Schumacher hatte in Abu Dhabi nach einem Dreher eine Begegnung der unheimlichen Art mit Liuzzi.

Ferrari konnte sich in der Standfestigkeit im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern. 2009 belegten die Roten mit insgesamt sechs Defekten nur Rang vier. Klassenprimus im Vorjahr war Brawn GP, das Vorgängerteam der Silberpfeile. Damals wie heute landete Red Bull auf Rang zwei der Zuverlässigkeitsstatistik. Das überrascht, hängt den Autos von Adrian Newey doch ein wenig der Makel der Defektanfälligkeit an.

 

Nur zwei Technik-Ausfälle bei Red Bull

Tatsächlich blieben die Red Bull in diesem Jahr nur zwei Mal mit einem technischen Problem stehen. Beide Male betraf es Weltmeister Sebastian Vettel. Doch bei Red Bull gingen auch viele Punkte wegen Schäden verloren, die die Fahrer zum Langsamfahren zwangen. Wie die kaputte Zündkerze von Vettel in Bahrain oder der nicht mehr funktionierende Ölnachschub von Mark Webbers Renault V8 in Hockenheim.

 

Ganz am Ende des Feldes landete nicht eines der neuen Teams, sondern Sauber. Der Schweizer Rennstall kam nur auf 1.526 Rennrunden oder 7936,6 Kilometer. Das resultierte in einer ungewöhnlich hohen Ausfallrate im ersten Saisondrittel. Vier Mal streikte der Motor, drei Mal die Hydraulik, zwei Mal das Getriebe. Einmal ging die Hinterradaufhängung entzwei, ein Mal gab es ein Problem mit dem Heckflügel, nachdem Adrian Sutil dem Sauber von Pedro de la Rosa in Silverstone ins Heck gefahren war.

Sauber mit vier Motorschäden

Von der Defektserie am Anfang erholte sich Sauber nicht mehr. Ab dem GP Europa waren die Autos aus Hinwil so zuverlässig wie man es von ihnen gewohnt ist. Einen gewichtigen Teil zu der schlechten Bilanz hat der Ferrari-Motor mit vier Schäden beigetragen. Das Werksteam und der zweite Ferrari-Kunde Toro Rosso beklagten nur jeweils einen Motorplatzer im Rennen.

 

Toro Rossos sechster Platz ist ehrenwert. Für ein Team, das in einem Winter auf eigene Füße gestellt werden musste, sind 85,8 Prozent der Maximaldistanz ein Kompliment. Das letztjährige Schlusslicht Force India steigerte sich auf Platz acht, hätte aber noch weiter vorne liegen können, wäre Liuzzi nicht so oft von der Strecke geflogen.

Lotus gewinnt Zuverlässigkeitswertung der Neulinge

Das Rennen der neuen Teams gewann Lotus knapp vor Hispania. Dabei fielen die grünen Autos zwei mal öfter aus als die HRT, strampelten aber rund 600 Rennkilometer mehr ab. Hispanias Ergebnis ist angesichts des in allerletzter Minute fertig gewordenen Autos und des schmalen Budgets ein Wunder. Die dunkelgrauen Autos waren zwar die langsamsten, es fand praktisch keinerlei Weiterentwicklung statt, doch sie waren wenigstens gut vorbereitet. Das spricht für die Truppe.

 

Virgin Racing verbuchte den traurigen Rekord der meisten Defekte. 14 Mal kamen Timo Glock und Lucas di Grassi wegen technischer Unzulänglichkeiten nicht ins Ziel. Brandherd Nummer eins war bei allen neuen Teams die Hydraulik und ihr Umfeld. Lotus blieb sechs Mal wegen Hydraulikärger stehen, Virgin fünf Mal und Hispania drei Mal.

 

 

 

Quelle: Auto Motor und Sport

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