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Fiat 500 kommt mit Zweizylinder-Motor

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Dem aktuellen Trend zu kleineren Motoren als Spritsparmaßnahme, dem sog. Downsizing, folgen viele Hersteller in unterschiedlichen Ausprägungen. Besonders krass verfolgt man das Konzept bei Fiat, wo jetzt sogar ein Zweizylinder im Rampenlicht des Messestandes in Genf steht.

Das Twin-Air getaufte Maschinchen verfügt über nur zwei Zylinder, verteilt auf vergleichsweise üppige 900 Kubikzentimeter. Dank Turbolader und der vollvariablen, elektrohydraulischen Ventilsteuerung Multiair werden so 85 PS erreicht. Weitere Varianten in einem Korridor zwischen 65 und 105 PS sollen folgen.

Ob der Motor in Sachen Laufkultur (vermutlich) näher an einem in vielen Kleinwagen eingesetzten Dreizylinder liegt oder (eher nicht) an einem Rasenmäher, bleibt abzuwarten. Fiat verspricht auch aufgrund einer eingesetzten Ausgleichswelle eine Laufkultur sogar auf Vierzylinder-Niveau, kombiniert mit einem ganz speziellen Geräusch. Bereits fest steht dagegen der Verbrauch, und zwar in der Kombination mit dem Fiat 500, wo Twin-Air anfänglich ausschließlich eingesetzt wird. 4,0 Liter im Norm-Mittel sollen es werden, und vielleicht schafft Fiat das werbewirksamere 3,9 bis zur Einführung im Herbst auch noch.

Gegenüber dem vierzylindrigen Fiat 500 1,2 mit 69 PS beträgt der Fortschritt 0,8 Liter oder gut 15 Prozent, im Vergleich mit dem 1,4-Liter-Motor mit 100 PS sind es sogar sehr deutliche 1,8 Liter. Wer den 1,3-Multijet-Diesel in die Waagschale legt, erhält in punkto Verbrauch aber einen leichten Vorteil für den Selbstzünder, in Sachen CO2-Ausstoß liegt der Benziner mit 99 Gramm pro Kilometer nur knapp in Führung. Bezieht man einen größeren VW Polo TDI BlueMotion (3,3 Liter Verbrauch, 87 g/km CO2) in den Vergleich ein, schneidet Twin-Air eher enttäuschend ab.

Allerdings ist die nun angekündigte Konfiguration auch nicht die einzige Idee. Weil der Zweizylinder-Motor um knapp ein Viertel kürzer baut und rund zehn Prozent leichter als ein Vierzylinder ist, bieten sich neue Alternativen für Hybridmodelle und Erdgas-Varianten. Letztere soll bereits so gut wie fertig entwickelt sein und nochmals zehn Prozent bessere CO2-Emmissionen ermöglichen. "Eine weitere Verringerung der Verbrauchswerte ist mit Verbrennungsmotoren schier nicht mehr möglich", heißt es bei Fiat. Man mag dennoch überlegen, auf welchen Verbrauch wohl ein Zweizylinder-Diesel käme.

Einen Zweizylinder als erster Hersteller in Großserien anzubieten, ist jedenfalls ein mutiger Schritt. Nicht ausgeschlossen, dass Twin-Air eine ähnliche Zäsur bei den Fiat-Motoren bedeutet wie Mitte der 1980er-Jahre die "Fire"-Triebwerke im seligen Ur-Panda.

 

Quelle: Autokiste

Avatar von Duftbaumdeuter359
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