Das überrascht: Profitabelster Autokonzern ist nicht mehr Toyota, sondern Ford. VW dagegen ist aktuell Bummelletzter, nach PSA, Fiat oder Renault-Nissan.
Quelle: Ford & CAR-Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen Duisburg - Die Ford Motor Company ist derzeit der profitabelste Autokonzern der Welt. Der US-Konzern verdiente pro verkauftem Neuwagen durchschnittlich 1.652 Euro. Das ergab eine Studie des CAR ("Center Automotive Research") an der Universität Duisburg-Essen. Auch bei der Marge holt Ford den ersten Platz in der Auswertung der Wissenschaftler. Dort schneiden üblicherweise Premium-Marken am besten ab. Berücksichtigt wurden die Auslieferungen im ersten Halbjahr 2016 sowie die die Gewinne im reinen Autogeschäft - also ohne Finanzdienstleistungen, Zuliefergeschäft und sonstige „Nebenerwerbe““. Auch Sonderlasten wie VWs Dieselkrise wurden nicht berücksichtigt. Die Ergebnisse zeigen nach Ansicht des Instituts zunächst: Größe ist nicht alles. VW verkaufte zwar deutlich mehr Autos als Ford, erzielt aber unter den großen Konzernen die schlechteste Marge (4,5 Prozent). Pro Auto errechnete das CAR einen Gewinn von 801 Euro. Nur halb so viel wie Ford und Toyota. GM mit Recht gelassen, VW mit Grund zu NervositätDie Ergebnisse der Studie erklären manche Entwicklung in der Branche. Zum Beispiel, warum General Motors (GM) in den letzten zwei Jahren sehr gelassen die Anstrengungen Opels zurück in die Gewinnzone finanzierte. Der größte Autokonzern der USA erzielte mit 1.210 Euro pro Auto und einer Marge von 8,6 Prozent ein sehr beruhigendes Ergebnis. Ebenso zeigen die Zahlen, warum VW auch ohne den Dieselskandal allen Grund hätte, nervös zu sein. Die Volumenmarke VW Pkw verdiente pro Auto nur 395 Euro. Etwas mehr als Fiat Europa, aber deutlich weniger als Renault, Kia, Peugeot oder Ford of Europe. Die hohen Kosten bei VW Pkw fressen im Konzernergebnis die von Porsche und Audi erzielten Gewinne auf. Wie es im Konzern gehen kann, zeigt dagegen Skoda mit einem Gewinn von 1.589 Euro pro Auto. Bei der Marge übertrifft die tschechische VW-Tochter derzeit sogar die Edelmarken Audi, Volvo, Maserati und Mercedes. Toyota mit bröckelnder ProfitabilitätQuelle: CAR-Center Automotive Research an der Universität Duisburg-EssenIm Premium-Segment werden dennoch im Schnitt höhere Gewinne erzielt. Ferrari verdient an jedem verkauften Neuwagen 56.000 Euro. Rang zwei gehört der VW-Marke Porsche mit 15.641 Euro. Es folgt Jaguar vor Maserati und BMW. Bei den Asiaten läuft es der Studie zufolge nicht mehr so rund. Galten Toyota und Hyundai-Kia bislang als Geldruckmaschinen, rangieren sie derzeit bei der Marge nur im Mittelfeld. Toyota verdient pro Fahrzeug 1.602 Euro, der koreanische Konkurrent kommt auf 755 Euro. Wie schnell sich die Dinge jedoch ändern können, zeigen die PSA-Gruppe, Opel (GM Europe) und Ford of Europe. Allen drei erzielten noch vor wenigen Jahren höchst bedenkliche Verluste. Nach teilweise harten Einschnitten weisen sie nun zur Halbjahresbilanz 2016 ordentliche Gewinne aus. |