In Köln dürfen heute Abend ein paar Kölsch mehr gezischt werden: Nach harten Jahren erreicht Ford in Europa wieder die Gewinnzone. Das vermeldete der Konzern in Detroit.
Dearborn - Eine schöne Schlagzeile für den noch recht frischen Europa-Chef James Farley: Schneller als gedacht schafft Ford in Europa den Turnaround und meldet wieder schwarze Zahlen. 259 Millionen US-Dollar vor Steuern verdiente Ford of Europe im Geschäftsjahr 2015. Allein im letzten Quartal waren es 131 Millionen Dollar. Im Vorjahreszeitraum hatte hier noch ein Minus von 297 Millionen Dollar zu Buche geschlagen. Fords Europa-Umsätze stiegen gegenüber dem Vorjahr um knapp 10 Prozent. Die Marge gibt der Konzern mit 0.9 Prozent an. Im Gesamtjahr sei Ford der erfolgreichste Nutzfahrzeughersteller in Europa gewesen. Im vierten Quartal hätten Neustukturierungen sich endlich in Kostenvorteilen geäußert, teilt Ford mit. Die Prognose für 2016 fällt knapp aus: "Besser als 2015". Weltweit kletterte der Überschuss im vierten Quartal auf 1,9 Milliarden Dollar (1,7 Mrd Euro), wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum war wegen hoher Sonderkosten noch ein Verlust von 2,5 Milliarden Dollar angefallen. Im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr steigerte Ford den Überschuss von 1,2 auf 7,4 Milliarden Dollar. Der Umsatz wuchs um 5,5 Milliarden auf 149,6 Milliarden Dollar. Ende in Japan und Indonesien"Wir hatten für 2015 einen Durchbruch angekündigt - und wir haben geliefert", meinte Ford-Chef Mark Fields. Der globale Marktanteil von Ford betrage nun 7,3 Prozent, zwei Zehntel besser als vor einem Jahr. Ford profitierte vor allem vom boomenden Absatz im US-Heimatmarkt, wo die Nachfrage nach schweren Fahrzeugen wie dem Pickup-Truck F-150 weiter stieg. Dort sei man 2015 die stärkste Marke gewesen. Auch im asiatischen Markt erzielte Ford ein besseres Ergebnis als je zuvor. Dennoch entschied der Hersteller, sich 2016 vom Japan- und Indonesiengeschäft zu trennen. In Japan unterhielt Ford 52 Handelsvertretungen. Sie verkauften 2015 jedoch nur rund 5.000 Fahrzeuge. (bmt/dpa) |