Seit drei Jahren steigt die Zahl der Verkehrstoten in Frankreich. Ein strengeres Tempolimit auf Landstraßen soll dies bremsen. Statt bisher 90 km/h gilt künftig 80 km/h.
Paris - Trotz Kritik setzt Frankreich das Tempolimit für Landstraßen von 90 auf 80 Kilometer pro Stunde herab. Die neue Regel werde am 1. Juli in Kraft treten, kündigte Premierminister Édouard Philippe am Dienstag nach einem Ministertreffen in Paris an. Die Regierung will damit die Zahl der Unfallopfer senken. Es geht um Straßen, auf denen es zwischen den beiden Fahrtrichtungen keine trennenden Elemente wie Leitplanken gibt. "Geschwindigkeit ist die häufigste Ursache für Unfälle mit Personenschäden in Frankreich", sagte Philippe. 2016 sind in Frankreich 3.477 Menschen bei Verkehrsunfällen gestorben - die Zahl sei zuletzt drei Jahre in Folge wieder gestiegen, erklärte der Premier. Er versprach, dass eventuelle zusätzliche Bußgeldeinnahmen durch das neue Tempolimit in einen Fonds fließen sollen, der Einrichtungen zur Versorgung von Verkehrsopfern finanziert. Die Tempo-80-Pläne hatten in Frankreich vor der offiziellen Entscheidung heftige Debatten ausgelöst. Autofahrerverbände liefen Sturm. In Deutschland gilt auf Landstraßen Tempo 100 für Personenwagen. Die Zahl der Verkehrstoten ist hierzulande seit Jahren leicht rückläufig und bewegt sich bei knapp über 3.000 Unfalltoten pro Jahr.
Quelle: dpa |