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Frankreich: Ab 2040 keine Verbrennungsmotoren mehr - Frankreich will aus Benzin und Diesel aussteigen

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Ab 2040 sollen in Frankreich keine Verbrenner mehr verkauft werden. Das ist ein zentraler Bestandteil in Präsident Macrons Plan: Ein klimaneutrales Frankreich bis 2050.

Frankreichs ehrgeiziger Klimaplan: bis 2022 werden die verbliebenen Kohlekraftwerke in Frankreich abgeschaltet - und ab 2024 keine Verbrenner mehr verkauft Frankreichs ehrgeiziger Klimaplan: bis 2022 werden die verbliebenen Kohlekraftwerke in Frankreich abgeschaltet - und ab 2024 keine Verbrenner mehr verkauft Quelle: dpa/Picture Alliance

Paris – Er vertrete die Bürger von Pittsburgh, nicht die von Paris – so begründete US-Präsident Donald Trump seine Ankündigung, aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen zu wollen. Die neue französische Regierung vertritt die Bürger von Paris – und hat nun einen ambitionierten Plan zur Verringerung der CO2-Emissionen vorgelegt.

Bis 2050 will Frankreich CO2-neutral werden. Das bedeutet, dass ab 2050 nur noch so viel CO2 ausgestoßen wird, wie gleichzeitig aus der Atmosphäre geholt werden kann. Etwa durch Wälder und Speichertechniken.

Ein wesentlicher Baustein: Ab dem Jahr 2040 sollen in Frankreich keine Autos mehr mit Verbrennungsmotor verkauft werden. Das sagte der französische Umweltminister Nicolas Hulot am Donnerstag bei der Vorstellung des Klimaplans der neuen Regierung. In 23 Jahren sollen in Frankreich also keine Benzin- und Dieselautos mehr neu zugelassen werden.

Steuerprivileg für Diesel entfällt

Den Umstieg auf neue Technologien wie Elektroautos will die Regierung mit einer Prämie unterstützen. Geringverdiener sollen so auf saubere Autos umsteigen. Das soll für mehr als 20 Jahre alte Diesel gelten sowie für Benziner, die vor 2001 produziert wurden.

Die Besteuerung von Diesel und Benzin soll angeglichen werden. Bisher wird Diesel deutlich günstiger besteuert. Schon die von Francois Hollande eingesetzte Vorgänger-Regierung wollte dies ändern.

Hulot sagte: der Abschied vom Verbrennungsmotor sei ein „schweres Ziel“, doch die Lösungen seien da. Frankreich wolle die Nummer eins bei Umwelttechnologien werden. Frankreichs Autohersteller seien auf den Technologiewechsel gut vorbereitet. Renault-Nissan ist heute Europas Marktführer bei elektrischen Fahrzeugen mit einem Marktanteil von knapp 15 Prozent. Die französischen Automarken Peugeot, Citroën und Renault führen derzeit das EU-Ranking der Hersteller mit dem niedrigsten CO2-Flottenausstoß an.

Deutschland noch ohne konkretes Ziel

Laut einer aktuellen Bloomberg-Prognose werden elektrische Fahrzeuge bis 2040 einen Marktanteil von 54 Prozent innehaben. Dadurch werde die weltweite Ölnachfrage um acht Millionen Barrel pro Tag sinken und die Nachfrage nach Elektrizität um fünf Prozent steigen.

Die neben Frankreich größten europäischen Automärkte Deutschland und Großbritannien diskutieren ähnliche Pläne, haben aber bisher keine klaren Absichten formuliert. Indien plant, ab 2030 nur noch Elektroautos neu zuzulassen. Norwegen hat sich sogar vorgenommen, dass ab 2025 alle Neufahrzeuge emissionsfrei sein sollen.

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter sagte: „Die französische Regierung beweist Entschlossenheit und Weitblick. Für die französische Autoindustrie ist das ein deutliches Signal, was der hiesigen Industrie noch immer fehlt.“ Die Bundesregierung solle dem Grünen-Vorschlag folgen, ab 2030 nur noch abgasfreie Autos neu zuzulassen.

Bei Umweltschützern stieß Hulots Plan auf ein geteiltes Echo. Greenpeace kritisierte, es fehle an konkreten Maßnahmen: „Unsere Erwartungen sind nicht erfüllt, was die Art angeht, wie die Ziele erreicht und die teils ehrgeizigen Versprechen eingehalten werden sollen“, teilte sie mit. WWF-Frankreich-Chef Pascal Canfin äußerte sich positiv: „Frankreich beschleunigt, und das ist eine gute Nachricht.“

Der Plan der Franzosen betrifft nicht nur den Verkehr: Schon in fünf Jahren sollen die letzten Kohlekraftwerke abgeschaltet werden. Das hat allerdings nur einen überschaubaren Effekt: Frankreich deckte 2015 76 Prozent seines Strombedarfs durch Kernkraft, 16 Prozent durch erneuerbare Energien und nur noch 1,6 Prozent durch Kohle. In Deutschland liegt der Kohle-Anteil bei 40 Prozent.

Quelle: dpa; Bloomberg; The Guardian

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