Volkswagens Rallye-Comeback ist perfekt. Beim Heimrennen in Frankreich fuhr Sébastien Ogier erstmals zum Rallye-Weltmeister-Titel.
Straßburg - Sébastien Ogier hat sich zum Auftakt seiner Heimrallye zum neuen Weltmeister gekürt. Nachdem ihm vor drei Wochen am anderen Ende der Welt in Australien nur ein Punkt zum vorzeitigen Triumph gefehlt hatte, fuhr der 29-Jährige den entscheidenden Zähler am Donnerstag auf der sogenannten Power Stage der Rallye Frankreich-Elsass ein. Mit 213 Punkten ist Ogier im Klassement der World Rallye Championship nicht mehr einzuholen. Selbst wenn Verfolger Thierry Neuville noch den Lauf in Frankreich gewinnt und anschließend in Spanien und Wales alles abräumt - der Belgier käme im Ford nicht mehr an Ogier heran. „Ich bin überglücklich und könnte die ganze Welt umarmen. Das Gefühl, den WM-Titel ausgerechnet in meiner Heimat zu gewinnen, ist unbeschreiblich. Für mich ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen.“, sagte Ogier. Um HaaresbreiteUm ein Haar wäre das Heimspiel für Ogier am Donnerstag schon zu Ende gewesen, bevor die Rallye überhaupt begonnen hatte. Beim Training am Vormittag erlebte der Franzose eine Schrecksekunde, als in der ersten Linkskurve ein im Boden abgesenkter Metallpoller urplötzlich wieder hervortrat. Glück für Ogier, dass Zuschauer den VW-Piloten gerade noch rechtzeitig warnen konnten. «Wenn ich das Ding getroffen hätte, wäre die Rallye für mich schon vorbei gewesen», meinte Ogier. Ogier löst mit seinem Premierentitel auch den Serienchampion und Vornamensvetter Sébastien Loeb ab. Der 39-Jährige wechselt 2014 komplett in die Tourenwagen-WM mit Citroen, in dieser Saison trat er nur noch sporadisch an. Die Rallye vor seiner Haustüre im Elsass ist der emotionale Abschluss einer einzigartigen Karriere mit neun Titeln in Serie - Loeb ist damit der erfolgreichste Motorsportler der Welt. Eine neue Ära will auch Ogier mit VW prägen. Den Vergleich mit dem zehn Jahre älteren Ex-Weltmeister mag er allerdings gar nicht. „Ich kann euch sagen, ich bin nicht der neue Loeb, ich bin Ogier. Ich habe diesen Vergleich schon so oft gehört - wir brauchen das nicht mehr“, sagte er einmal. Wie Ogier in diesem Jahr dominierte und mit seinem Kopiloten Julien Ingrassia sechs der bisher zehn Rennen gewann, erinnerte gleichwohl an die Dominanz seines Vorgängers. |