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Saudi-Arabien will Fahrverbot für Frauen aufheben - Frauen in Saudi-Arabien sollen Autofahren dürfen

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Das Fahrverbot für Frauen in Saudi-Arabien soll spätestens zum Juni 2018 aufgehoben werden. König Salman hat die Regierung angewiesen, Regularien dafür zu erarbeiten.

Fahrverbot für Frauen soll aufgehoben werden: Die Organisation Femen setzt sich seit längerem dafür ein, dass Frauen in Saudi-Arabien Autofahren dürfen, hier eine Demonstration im Sommer 2011 vor der Botschaft von Saudi-Arabien in Kiew Fahrverbot für Frauen soll aufgehoben werden: Die Organisation Femen setzt sich seit längerem dafür ein, dass Frauen in Saudi-Arabien Autofahren dürfen, hier eine Demonstration im Sommer 2011 vor der Botschaft von Saudi-Arabien in Kiew Quelle: Picture Alliance

Riad - Das für Frauen geltende Fahrverbot im streng konservativen Saudi-Arabien soll aufgehoben werden. König Salman habe die Regierung angewiesen, Regularien zu erarbeiten, nach denen sowohl Männern als auch Frauen die Fahrerlaubnis erteilt werden soll, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung der staatlichen saudischen Presseagentur SPA. Zunächst solle ein Komitee verschiedener Ministerien entsprechende Möglichkeiten prüfen. Spätestens im Juni 2018 sollen die neuen Regularien umgesetzt werden.

Saudi-Arabien ist bislang das einzige Land der Welt, in dem Frauen nicht alleine Autofahren dürfen. Überhaupt gelten in der arabischen Monarchie strenge Regeln für Frauen. So müssen sie beispielsweise strenge Kleidungsvorschriften befolgen. Bis vor kurzem waren sie in vielen Alltagssituationen auf die Hilfe eines männlichen Vormunds angewiesen. Noch immer dürfen Frauen ohne männliche Zustimmung nicht alleine außer Landes reisen oder heiraten.

"Das ist ein Sieg für alle Frauen auf der Welt", sagte die saudische Aktivistin und Mitbegründerin der Gesellschaft zum Schutz der Frauenrechte in Saudi-Arabien, Wadscheha al-Huwaider, der Deutschen Presse-Agentur. "Ich freue mich so. Wir haben so lange für diesen Schritt gekämpft und jetzt wird er endlich wahr." Die Aktivistin kämpft seit Jahren für ein Ende des Fahrverbots und mehr Frauenrechte in Saudi-Arabien.

Ein gesellschaftlicher Lichtblick

In der Vergangenheit waren mehrfach Frauen festgenommen worden, die gegen das Fahrverbot verstießen und aus Protest Videos von sich am Steuer ins Internet stellten. Die 2014 festgenommene Aktivistin Ludschain Hathlul schrieb als Reaktion auf Twitter: "Gott sei Dank!"

Spätestens im Juni 2018 sollen die neuen Regularien umgesetzt werden Spätestens im Juni 2018 sollen die neuen Regularien umgesetzt werden Quelle: Picture Alliance Die saudische Politik und Gesellschaft sind vom Wahhabismus dominiert, einer besonders strengen Auslegung des Islams. Zuletzt hatte das Königshaus aber mehrfach neue Gesetze erlassen, um die Gesellschaft zu öffnen. So benötigen Frauen keinen Vormund mehr, um zu studieren, Mädchen dürfen am Sportunterreicht teilnehmen. Auch das Zutrittsverbot zu Sportstadien wurde gelockert. Dennoch hatten sich einige religiöse Gelehrte immer wieder gegen eine Lockerung des Fahrverbotes ausgesprochen.

Die neu auszuarbeitenden Regularien müssten selbstverständlich im Einklang mit dem islamischen Recht stehen, hieß es in der Mitteilung der SPA. Man beziehe sich auf die negativen Auswirkungen, die es mit sich bringe, Frauen nicht fahren zu lassen. Der Staat als Hüter der religiösen Werte werde weiter die Sicherheit und den Schutz der Gesellschaft garantieren. In der Erklärung wird betont, dass die Mehrheit des höchsten religiösen Rates des Landes der Entscheidung des Königs zugestimmt habe.

Die Bundesregierung meldet sich zu Wort

Die Bundesregierung hat die angekündigte Aufhebung des für Frauen geltenden Autofahrverbots in Saudi-Arabien begrüßt. Dies sei "ein großer Schritt", der sich in wichtige Initiativen für eine auch gesellschaftliche Modernisierung des Landes einreihe, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) habe wie etwa bei ihrem Besuch in Saudi-Arabien im April die Lage der Frauen immer wieder thematisiert. Deutschland ermutige das Land, Reformen fortzusetzen und Bürgerrechte zu stärken.

 

Quelle: dpa

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