Er gilt als Vordenker für das autonome Fahren bei Google. Jetzt hat Chris Urmson den Internetriesen verlassen. Laut der «New York Times» gab es Meinungsverschiedenheiten.
Mountain View - Der Vordenker und Chefentwickler der selbstfahrenden Autos, Chris Urmson, verlässt Google. Urmson schrieb in einem Blogeintrag am vergangenen Freitag, er wolle sich neuen Aufgaben widmen. Der IT-Entwickler arbeitete seit 2009 an dem Projekt "autonomes Fahren" und hatte die Leitung übernommen, nachdem sich der Gründer des Forschungslabors Google X, Sebastian Thrun, zurückgezogen hatte. Googles Roboterwagen seien bislang rund 2,9 Millionen Kilometer autonom gefahren, schrieb Urmson. Die «New York Times» schrieb, der Manager sei unzufrieden mit der Ausrichtung des Projekts. Er habe das mit Alphabet-Chef Larry Page diskutiert. Google will mit Autoherstellern kooperierenGoogle gilt als führend bei der Entwicklung von Software, die Sensor-Daten zu Umgebung und Verkehr auswertet und das Auto entsprechende autononom, also ohne Eingriff des Fahrers, steuern lässt. Bislang baute Google seine Technik nur in Autos anderer Hersteller ein. Mittlerweile erprobt das Unternehmen selbstautonome steuernde Elektro-Zweisitzer aus eigener Entwicklung.FiatChrysler testet bereits 100 Vans mit der SoftwareUrmson zeigte sich in einem Interview am Rande der Internationalen Automobil Ausstellung in Frankfurt im vergangenen Herbst zuversichtlich, dass es aus der Autobranche genügend Interesse an Partnerschaften mit Google geben werde. Die Google-Technologie wird gerade testweise in 100 Minivans von Fiat Chrysler eingebaut. Urmsons Ausscheiden ist nicht der erste Abgang erfahrener Köpfe aus dem Google-Autoprojekt. So ist der frühere Entwickler Anthony Lewandowski unter den Gründern des Start-ups Otto, das an der Technik für selbstfahrende Lastwagen arbeitet. Und nach Informationen der «New York Times» verabschiedeten sich jüngst zwei Experten für maschinelles Sehen, um ein eigenes Start-up zu gründen.
Mit Material der DPA
Quelle: DPA |