Der Brite Gary Paffett hat den Saisonauftakt zum Deutschen Tourenwagen Masters gewonnen. Der Mercedes-Pilot setzte sich am Sonntag auf dem Hockenheimring vor seinem Landsmann und Markenkollegen Jamie Green durch. Rückkehrer BMW ging auf dem Hockenheimring dagegen beinahe leer aus. Mercedes feierte beim Saisonauftakt der DTM in Hockenheim einen Doppelsieg. Nach 40 Runden setzte sich sich Gary Paffett vor seinem britischen Landsmann Jamie Green durch. Mit deutlichem Rückstand von fast 20 Sekunden kam Audi-Fahrer Mattias Ekström als Dritter ins Ziel. Andy Priaulx war als Sechster der Beste aus dem BMW-Lager. Vor einer prachtvollen Zuschauerkulisse wurde DTM-Rückkehrer BMW etwas unter Wert geschlagen. Denn schon nach drei Runden war die M3-Armada faktisch um die Hälfte dezimiert. Dirk Werner, der im Qualifying überraschend auf Platz drei gekommen war, wurde ebenso von Mercedes-Fahrer Ralf Schumacher rüde aus der Bahn geboxt wie Bruno Spengler im anderen Schnitzer-BMW. Titelverteidiger Martin Tomczyk war das Opfer einer rüden Attacke von Mercedes-Junior Roberto Merhi. Ekström verliert Führung in Runde fünf Während die BMW-Männer noch Flüche und Verwünschungen murmelten, zeichnete sich an der Spitze des Felds ein Machtwechsel ab. Mattias Ekström konnte seine Trainingsbestzeit zwar beim Start in die Führung ummünzen, doch von hinten nahte schnell Ungemach für den Audi-Fahrer. In der fünften Runde wurde der Schwede von dem Mercedes-Duo Green/Paffett geschwind auf Platz drei nach hinten durchgereicht. Immerhin konnte Ekström den letzten Podiumsrang ins Ziel retten: "Ich hatte ein kleines Problem mit den Bremsen" erklärte er. "In Turn 2 haben die Bremse blockiert, ein kleiner Fehler von mir. Dann sind mir die die beiden Mercedes einfach weggefahren. Das ist echt frustrierend. Ich war nur ein zwei Runden lang auf dem gleichen Niveau." Ekström rätselte über die Ursachen des Schwächeanfalls seines A5: "Es lag vielleicht daran, dass die Mercedes-Jungs auf die warmen Temperaturen etwas besser vorbereitet waren als wir." Konkreter wurde Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich: "Schon im Freien Training haben wir gesehen, dass es bei uns mit dem Rennspeed noch nicht so klappt. Bei Mattias haben wir das Auto daraufhin vorne etwas tiefer gesetzt. Vielleicht etwas zu tief. Auf die Dauer hat er so an Brems-Power verloren." Gary Paffett sehr zufrieden mit seinem Auto Für Gary Paffett war der Sieg Balsam für die Seele: Denn 2011 war dem Briten keine einzige Podiumsplatzierung geglückt. Und auch in Hockenheim begann das Wochendende nicht nach Plan. "Wenn man als Sechster startet, ist dies sicherlich nicht perfekt", fasste der Engländer zusammen. "Doch nach ein paar Runden wusste ich: Mein Auto ist besser als die Autos die vor mir fuhren. Es hat aber gedauert bis ich die Lücke zu Jamie schließen konnte. Beim Boxenstopp hätte ich das Auto beinahe abgewürgt." Doch auch Green hatte ein Problem, und zwar beim ersten der beiden Pflicht-Boxenstopp. Der Radwechsel klappte nicht ganz reibungslos. Deswegen kamen die Zuschauer in der 14. Runde in den Genuss eines haarstäubenden Duells zwischen den beiden HWA-Mercedes-Teamkollegen. Runde zwei Kilometer fuhren Paffett und Green bei bis nzu 250 km/h im Millimeter-Abstand Seite an Seite. Beim Anbremsen der Spitzkehre setzte sich Paffett durch. "Mit Gary bin ich schon oft Seite an Seite gefahren", grinste Green nach dem Rennen. "Ich wusste, dass ich mich auf ihn verlassen kann. Ich war ganz ruhig. Aber Norbert hat sich wahrscheinlich aufgeregt." Norbert Haug nimmt Schumacher in Schutz Mercedes-Rennleiter Norbert Haug schwärmte später: "Das Duell zwischen Gary und Jamie war Rennsport in höchster Kultur. Sie haben sich nichts geschenkt aber sie haben sich respektiert." Haug vergaß aber auch nicht jene lobend zu erwähnen, die nicht ganz ins Rampenlicht fuhren: Christian Vietoris zum Beispiel, der einen feinen vierten Platz holte, nachdem er in Schlussphase Mike Rockenfeller im Audi niedergerungen hatte, Oder auch David Coulthard, sich als Achter ins Ziel kam. Der bullige Württemberger stellte sich aber auch schützend vor den Buhmann des Wochenendes, Ralf Schumacher: "So ein Verbremser, wie er dem Ralf passiert ist, kann sicherlich mal passieren. Und wir bei Mercedes sind nicht bekannt für solche Aktionen." BMW-Sportchef Jens Marquardt nahm die Erklärungen seines Amtskollegen mit mildem Lächeln zur Kenntnis und schritt seinerseits zur Bilanz: "In den ersten Runden ging es bisschen zu hart zu. Das gibt eine Menge Arbeit, die Autos für den Lausitzring wieder einsatzfähig zu bekommen. Ich ziehe ein absolut positives Fazit. Bloß schade dass wir so früh ein paar Autos verloren haben.
Quelle: Auto Motor und Sport |
verfasst am 30.04.2012
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