"Erhebliche Zweifel" in sechs Geschäftsbereichen: Gegen den Zusammenschluss der Zulieferer Haldex und Knorr-Bremse gibt es wettbewerbsrechtliche Vorbehalte.
Stockholm/München - Der schwedische Zulieferer Haldex, bekannt für seine Allrad-Kupplung, will eine Übernahme durch den Münchner Bremsen-Hersteller Knorr-Bremse nicht mehr unterstützen. Die Chance auf eine Genehmigung der Kartellbehörden sei mittlerweile sehr gering, begründeten die Schweden am späten Donnerstagabend ihre neue Position. Die europäischen Marktwächter hätten in sechs Geschäftsbereichen erhebliche Zweifel angemeldet. Für Knorr-Bremse kommt der Meinungsschwenk von Haldex überraschend. Für eine Stellungnahme war am Morgen zunächst niemand im Unternehmen zu erreichen. Die Münchner wollten umgerechnet rund 583 Millionen Euro für Haldex zahlen. Knorr-Bremse hatte für den geplanten Kauf der schwedischen Firma allerdings wiederholt mehr Zeit gefordert. Erst am Mittwoch war bei der Börsenaufsicht in Schweden mit Blick auf eine mögliche vertiefte Prüfung der EU-Kommission eine Verlängerung der Annahmefrist vom 26. September 2017 bis zum 9. Februar 2018 beantragt worden. Man sehe dieser Prüfung aber zuversichtlich entgegen, hieß es. "Wir setzen das Kartellfreigabeverfahren mit vollem Engagement fort", betonte der Vorstandsvorsitzende Klaus Deller. Bereits im April hatte Knorr-Breme eine Verlängerung vom 16. Juni auf den 26. September 2017 beantragt.
Quelle: dpa |