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Mercedes CLS Shooting Brake - Germanys next Top-Kombi-Modell

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Der CLS Shooting Brake: Dynamisch-eleganter Luxus-Kombi zwischen Understatement und Extravaganz. MT-Redakteur Björn Tolksdorf fuhr Probe.

„Shooting Brake“ bedeutet nicht „schießende Bremse“, auch wenn die Bremsen im CLS Shooting Brake gut zupacken. Der Begriff stammt aus dem 19. Jahrhundert, also lange, bevor es Mercedes oder Autos überhaupt gab. Damals transportierten englische Jagdgesellschaften im Shooting Brake Waffen und Hunde. In den 60er und 70er Jahren etablierte sich der Begriff für Kreuzungen aus Coupé und Kombi. Elegant-sportlich und trotzdem praktisch, wie ein Aston Martin DB5 oder ein Volvo P1800 ES.

Im 21. Jahrhundert haben Coupés schon mal vier Türen. Und ab sofort auch eine Kombi-Klappe. Technisch ist das im Grunde ganz einfach: Man kombiniere die Plattform der E-Klasse, den Vorderwagen des CLS und die Hinterachse vom E-Klasse T-Modell. Dazu eine stylishe Karosse mit langer Haube, flachem Dach und aufregendem Schwung. Das ist dann nicht mehr einfach: Einerseits soll der CLS Shooting Brake spektakulär aussehen. Trotzdem, kein Spektakel der Kuriositäten bitte, gediegen muss es schon bleiben. Wir befinden uns immerhin in der oberen Mittelklasse.

Vorne CLS, hinten Shooting Brake Vorne CLS, hinten Shooting Brake

Wohlige Wohnwelten

Einsteigen bedeutet: Hineinsinken. Man schließt die Tür hinter sich und ist zuhause. In einer Wohnwelt aus Holz und Leder, wo Diskussionen über Haptik und Innenraumverarbeitung ganz weit weg sind. Ein rollender Salon, serienmäßig ausstaffiert mit Holz-Zierteilen, elektrischer Sitzverstellung, Multifunktions-Lederlenkrad und einer altmodischen Analog-Uhr.

Unnötig zu sagen, dass man auf vier der fünf Plätze sehr gut sitzt; bei umgerechnet mindestens 12.350 Euro pro Sitzplatz ist das nicht zu viel verlangt. Von meiner tief eingesunkenen Position in den bequemen Fauteuils sehe ich vor mir den scheinbar endlosen Schwung der Motorhaube. So sieht ein Sportwagen aus, absolut. Hinter mir öffnen sich 590 Liter Kofferraum – mindestens. Das ist Kombi, mindestens so sehr wie ein BMW 5er Touring (560 Liter) oder Audi A6 Avant (565 Liter).

Durchblick, der kostet

Das Alleinstellungsmerkmal des CLS Shooting Brake: Gediegen, ungestüm und praktisch, das sind für ihn keine Widersprüche. Sondern eine edle Symbiose, auch ohne den 4.500 Euro teuren, empfindlichen Holzladeboden aus offenporigem, amerikanischen Kirschbaum. Leider ebenfalls aufpreispflichtig: Die gute Übersicht nach hinten gibt es nur mit Rückfahrkamera, und die erfordert das Command Online-System ab 3.117 Euro.

MT-Redakteur Björn Tolksdorf im CLS MT-Redakteur Björn Tolksdorf im CLS T-Modell-Hinterachskonstruktion, das bedeutet Luftfederung, und - beim CLS 500 serienmäßig - auch ein adaptives Fahrwerk mit Niveauregulierung. In der Komfort-Einstellung schwebt das Auto sanft wiegend dahin. Auf Knopfdruck wird es straff und direkt. Komfortbetont auch das Getriebe, beim CLS immer die 7G-Tronic Plus-Wandlerautomatik: Ein ausgereiftes Stück Technik, das zeigt: Es muss nicht immer Doppelkupplung sein.

Zwischen vier und acht Zylindern

Vorbei sind die Zeiten, als der Hubraum bei Mercedes im Modellnamen stand. Der 250 CDI bildet die Basismotorisierung: 200 PS aus 2,14 Litern Hubraum, 500 Nm Drehmoment. Er verhält sich allerdings kein bisschen wie ein Basis-Aggregat; ein souveräner, kultivierter Reisemotor, der gut mit den 1,8 Tonnen des Kombi-Coupés zurechtkommt.

Wer statt luxuriösem Reisekombi-Coupé lieber ein kraftvolles V8-Sportkombi-Coupé möchte, wird zwei Motoren weiter fündig. Der CLS 500 kann Tempo 100 in 5,3 Sekunden erreichen. Nur eine Zahl, aber die steht für etwas: Schon im Stand sonores Brabbeln, dann das typische, heisere V8-Fauchen, und für jede Menge Fliehkräfte in schnellen Kurven.

Allerdings zeigt die Kurve auch die Grenzen auf, die Gewicht und Größe dem Sportwagentum setzen. Dieses Auto unter 11 Liter/100 km zu bewegen, ist ohnehin schwierig und vergleichsweise spaßfrei; wer seinen CLS Shooting Brake sportlich liebt, muss eben auch die Tankrechnung sportlich nehmen.

Auffallen, ohne negativ aufzufallen Auffallen, ohne negativ aufzufallen

Ein großer Benz?

Mal unter uns: Ein großer Benz, das ist für mich immer noch was Besonderes, seit ich damals im 123er meines Onkels das erste Mal vorne sitzen durfte. So ein Benz ist der CLS Shooting Brake: Er zeigt, dass man etwas erreicht hat im Leben; und dass man nicht mehr auf den billigen Effekt schielt, um das zu zeigen.

Billig passt zum CLS Shooting Brake ohnehin nicht, das zeigt schon ein Blick in die Preisliste. Dem lifestyle-orientierten Gutverdiener ab Mitte 50 wird der Preis vielleicht sogar gefallen. Ein CLS 500 kostet knapp 10.000 Euro mehr als ein vergleichbar ausgestatteter E-Klasse Kombi. Das garantiert Exklusivität.

Der „kleine“ Diesel

Modell: Mercedes-Benz CLS 250 CDI Shooting Brake

Motor:2,14 Liter Vierzylinder-Diesel

Leistung: 204 PS

Getriebe: Siebengang-Automatik

Länge x Breite x Höhe: 4,96 m x 1,88 m x 1,42 m

Gewicht:1.800 kg (fahrfertig nach EG)

Kofferraum:590-1.550 Liter

Verbrauch:5,4 Liter/100 km (NEFZ)

0-100 km/h:7,8 Sekunden

Höchstgeschwindigkeit:235 km/h

Basispreis: 61.761 Euro

Der große Benz-ziner

Modell:Mercedes-Benz CLS 500 Shooting Brake

Motor:4,6 Liter V8-Benziner

Leistung:408 PS

Getriebe: Siebengang-Automatik

Länge x Breite x Höhe: 4,96 m x 1,88 m x 1,42 m

Gewicht:1.950 kg (fahrfertig nach EG)

Kofferraum:590-1.550 Liter

Verbrauch:9,3 Liter/100 km (NEFZ)

0-100 km/h: 5,3 Sekunden

Höchstgeschwindigkeit:250 km/h

Basispreis: 82.229 Euro

Quelle: MOTOR-TALK

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Renault
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