Lakeport (Kalifornien/USA) – Ian „Skip“ Wilson hatte Anfang der 80er eine Menge Pech. Sein 1957er Chevrolet Bel Air wurde gestohlen – gleich zwei Mal innerhalb kurzer Zeit. 1983 brachen Diebe den Klassiker direkt vor seiner Haustür auf. Die Polizei fand den Wagen kurze Zeit später wieder, allerdings ohne Motor und Getriebe.
Noch bevor der Mechaniker einen neuen Antrieb einbauen konnte, verschwand der Rest des Chevys. Auf dem Papier kein großer Verlust – Skip hatte 1975 375 US-Dollar für sein Traumauto bezahlt. Das Blech war rostig, der Wagen außerdem ausgeschlachtet. Trotzdem trauerte Skip seinem Schatz aus Stahl und Chrom nach.
Skip und der Chevy: Happy End nach 30 Jahren
Skips Chevy Bel Air wurde aufwändig restauriert und getunt Quelle: AP / PA
Ganz vergessen konnte Skip sein Auto nie. Doch nach Wochen, Monaten, spätestens einem Jahr verliert man die Hoffnung auf ein Wiedersehen. Auch Skip. Mittlerweile hat er das Rentenalter erreicht und kämpft mit seiner Gesundheit. An seinen Chevy erinnert er sich trotzdem noch. Immer dann, wenn er ein 57er Modell auf der Straße sieht.
Als Anfang Februar das Telefon klingelt, fühlt sich Skip für einen Moment wieder wie vor 30 Jahren. Ein gewisser Mike Maleta von der Kalifornischen Highway Polizei teilt ihm mit, man habe ein Auto gefunden, das ihn interessieren könnte – einen Chevrolet Bel Air, Baujahr 1957.
Tatsächlich: Bei einem Routine-Check am Hafen von Los Angeles fiel den Beamten ein (mittlerweile) rot-weißer Chevrolet-Oldtimer auf, der laut Datenbank als gestohlen gemeldet wurde. Der rechtmäßige Eigentümer: Skip Wilson.
30 Jahre warten auf einen Neuwagen
Der überarbeitete V8 leistet 350 PS Quelle: AP / PA
Die Polizei kann diesen Fall nicht erklären. Seit dem zweiten Diebstahl 1984 wechselte Skips Bel Air vier Mal den Besitzer, ohne dabei aufzufallen. Der letzte Eigentümer hat viel Geld in den Oldtimer gesteckt: „Da steckt jede Menge Chrom unter der Haube“, beschreibt Skip sein neues, altes Auto dem Press Democrat. „Die Krümmer sehen verdammt neu aus. Und die Reifen sind noch nicht einmal um den Block gefahren.“ Der Wagen sei komplett zerlegt und wieder zusammengesetzt worden.
Skip stört sich nicht daran, dass der Chevy getunt wurde. Sein Vorgänger habe schließlich Geschmack bewiesen. Skip gefallen sogar die Sportfelgen in 17 Zoll, besonders aber der V8 mit 350 PS. Ihm tut nur derjenige leid, der den Chevy gekauft hatte. Zwei Tage, bevor ein Schiff den Bel Air bis nach Australien zu seinem neuen Besitzer bringen sollte, hat die Polizei das Auto sichergestellt.
Restauration mit langer Wartezeit
Mittlerweile sind Skip und sein Chevy wieder vereint. Skip musste allerdings 900 US-Dollar für Lager- und Transportgebühren bezahlen. Ein guter Deal: Sein Oldtimer ist mittlerweile mehr als 60.000 Euro wert.
Quelle: Pressdemocrat