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Test Motorradhelme - Gift im Helm

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Ein Motorradhelm soll die Gesundheit des Bikers schützen. Ein Schadstoff-Test der Zeitschrift „Motorrad News“ zeigt, dass manche Helme das Gegenteil tun.

Von den zwölf getesteten Helmen bestanden nur sieben die Emissionsprüfung, die der TÜV Rheinland für "Motorrad News" durchgeführt hat Von den zwölf getesteten Helmen bestanden nur sieben die Emissionsprüfung, die der TÜV Rheinland für "Motorrad News" durchgeführt hat Quelle: © Motorrad News

Unna - In einem geschlossenen Motorradhelm herrscht ein eigenes Klima – durch Körperwärme, Sonneneinstrahlung und hohe Luftfeuchtigkeit. Die Materialien des Kopfschutzes haben direkten Hautkontakt, das Luftvolumen ist klein. In dieser Umgebung sollte sich jeder Biker darauf verlassen können, dass sein Helm frei von Schadstoffen ist. Kann er aber nicht, wie ein umfassender Test in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift „Motorrad News“ dokumentiert.

5 von 12 Helmen stinken zum Himmel

Von den zwölf getesteten Helmen bestanden nur sieben die Emissionsprüfung, die der TÜV Rheinland für die Zeitung durchgeführt hatte. Fünf Helme fielen durch, teilweise mit Ergebnissen deutlich über den Grenzwerten. Der Test von „Motorrad News“ beurteilt die gesundheitliche Gefährdung, die von den Ausdünstungen ausgeht, die die Innenmaterialien der Helme abgeben – und die der Motorradfahrer dann einatmet. Die Stoffe dürfen Grenzwerte nicht überschreiten, die der TÜV Rheinland in seinem „Toxproof“-Zertifikat festgelegt hat.

Manche Helme gefährden die Fruchtbarkeit

Für das schlechte Abschneiden der fünf Helme gab es vor allem zwei Ursachen: Entweder lag die Summe der so genannten flüchtigen organischen Verbindungen über dem TÜV-Grenzwert. Das war bei den getesteten Helmen „Vision-R“ von Hersteller Shark, „RPHA10 Plus“ von HJC und „FF396 CT2 Carbon“ von LS2 der Fall. Oder die Versuchsanordnung wies in größerer Menge Substanzen nach, die von den Experten als bedenklich eingestuft sind: zum Beispiel einen Stoff, der als potenziell schädigend für die Fruchtbarkeit oder einen, der als erbgutverändernd gilt.

So wies das Labor beispielsweise beim „HX 490 Lucid“ von IXS und beim „GT-Air“ von Shoei den als fortpflanzungsgefährdend geltenden Stoff Dimethylformamid nach. Beim Kopfschutz von Shark fand der TÜV außerdem das ebenfalls als erbgutverändernd eingestufte Ethoxyethylacetat. Aus der Emissionsprüfung der Zeitschrift gehen die Helme von Schuberth („S2“), Arai („Axces II“), Suomy („SR Sport“) und Caberg („V2X Carbon“) als besonders sauber hervor. Einen Verdacht widerlegten die Tester: Die Stärke des Geruchs ist nicht zwingend ein verlässlicher Indikator für Schadstoffbelastung. Auch belasteten Helmen attestierten die Fachleute ein „geruchlos“.

Keine Vorschrift schützt die Biker

Vor fünf Jahren ließ „„Motorrad News“ zum ersten Mal Integralhelme auf Schadstoffe testen. Das Ergebnis damals: Keiner der untersuchten Helme war frei von kritischen Substanzen. Einige Hersteller erkannten den Handlungsbedarf und führten neue Standards ein, lassen sich beispielsweise über den Textil-Standard OEKO-TEX 100 zertifizieren. Eine verpflichtende Regel soll es laut Industrie-Verband Motorrad (IVM) nicht geben, zu schnell ändere sich auf dem Gebiet der Schadstoffanalyse und der Gefährdungsbewertung der Wissensstand, zitiert die Zeitschrift den IVM.

Quelle: Spotpress

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