Ein Autodidakt aus Rumänien, ein Social-Media-Genie aus Australien und 40 Investoren verwirklichen das beste Lego-Projekt aller Zeiten: einen Hot Rod in Originalgröße.
Melbourne – Das Kürzel „SAMP“ steht für den wohl seltsamsten Namen in der Geschichte des Automobilbaus. Steve Sammartino aus Melbourne und Raul Oiada (20) aus Rumänien haben ihre Idee „Superawesomemicroproject“ (deutsch: Supergeilesminiprojekt) getauft. „Weil alle guten kurzen Namen schon vergeben waren“, scherzt Sammartino. Hinter dem Namen steckt ein Fahrzeug, das ähnlich verrückt ist. Hobby-Bastler Oiada hat einen lebensgroßen Hot Rod aus mehr als 500.000 Legosteinen gebaut. Das beste: Der Wagen fährt aus eigener Kraft – mit Luft. Sammartino und Oaida: Traum vom Weltall Das zweite Projekt des ungleichen Duos sollte das noch übertreffen. Oaida blieb bei seinem Werksstoff, ändert aber die Dimension: Anstelle eines kleinen Modells sollte nun ein Auto im Original-Maßstab aus Lego entstehen. Die Mittel dafür besorgte Sammartino. Via Twitter bat er im März 2012 um Unterstützung: „Anyone interested in investing $500-$1000 in a project which is awesome & a world first tweet me. Need about 20 participants… #startup” (deutsch: “Möchte jemand 500 bis 1.000 Dollar in ein Projekt investieren? Es ist großartig und einmalig. Meldet Euch. Ich brauche etwa 20 Teilnehmer”) SuperAwesomeMicroProject: Lego-Hot-Rod mit Luft-AntriebUnglaublich: 40 Australier stifteten je 500 Dollar. Einige wollten nicht einmal wissen, worum es ging. Keiner würde sein Geld zurückbekommen – die einzige Belohnung war eine Nennung auf der Webseite. Jungfernfahrt eines Lego-AutosFür die Jungfernfahrt verschiffte das Team ihr Auto von Rumänien nach Australien. Oaida und Sammartino schreiben auf ihrer Homepage, dass der Lego-Hot-Rod von vier „Orbital Engines“ angetrieben wird – ein australisches Patent von 1973, das dem Wankel-Prinzip ähnelt und nie in Serie gebaut wurde. Tatsächlich scheint es sich aber um Sternmotoren zu handeln. 256 druckluftbetriebene Kolben treiben eine viereckige Kardanwelle an, die durch den Innenraum zur Hinterachse verläuft. In einem Youtube-Video zeigt das Team ihren Investoren und allen Neugierigen, dass ihre Idee wirklich funktioniert. Der Wagen fährt – langsam, aber aus eigener Kraft. Ungefähr 20 bis 30 km/h soll er schaffen. Mehr trauen sie sich jedenfalls nicht, aus Angst vor einer „Lego-Explosion“. Über die Reichweite machen Tüftler und Vermarkter keine Angaben. Klar ist: Die beiden Druckluft-Tanks neben den Motoren reichen höchstens einige Meter. Das Projekt zeigt, wie weit man mit einer Idee und viel Einsatz kommen kann. Wir freuen uns jetzt schon auf die nächste australisch-rumänische Gemeinschaftsproduktion.
Quelle: MOTOR-TALK |
