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Autonomes Google-Auto baut ersten Unfall - Google räumt Mitschuld an Auto-Unfall ein

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Bislang verliefen die Tests der selbstfahrenden Google-Autos ohne große Zwischenfälle. Doch jetzt gab es eine Kollision, die zeigt, dass auch Computer Fehler machen.

In den USA ist es zu einer Kollision zwischen einem selbstfahrenden Auto von Google und einem Bus gekommen In den USA ist es zu einer Kollision zwischen einem selbstfahrenden Auto von Google und einem Bus gekommen Quelle: picture alliance / dpa

Mountain View - Ein selbstfahrendes Google-Auto hat erstmals einen Unfall verursacht. Der Roboterwagen wollte die Spur wechseln, um ein Hindernis zu umfahren, erklärte Google in dem am Montag veröffentlichten Unfallbericht. Das Google-Auto ließ dabei zunächst mehrere Fahrzeuge durch und fuhr dann los, während sich ein Bus näherte. Bei dem Zusammenstoß mit geringer Geschwindigkeit gab es einen Blechschaden, niemand wurde verletzt.
"In diesem Fall tragen wir eindeutig eine gewisse Verantwortung, denn es hätte keinen Zusammenstoß gegeben, wenn sich unser Auto nicht bewegt hätte", erklärte Google dem TV-Sender CNBC. Die Software sei nach dem Unfall angepasst worden: Die Autos würden sich nun stärker darauf einstellen, dass es unwahrscheinlich ist, dass Busse und andere große Fahrzeuge sie durchlassen.

Fahrer hatte die Situation falsch eingeschätzt


Der Google-Mitarbeiter am Steuer des umgerüsteten Wagens der Marke Lexus habe das Manöver nicht aufgehalten, weil er davon ausgegangen sei, dass die Zeit ausreiche oder der Bus notfalls abbremsen würde, erklärte der Internet-Konzern. Das Google-Auto sei zum Zeitpunkt der Kollision etwa 3 km/h schnell gewesen und der Bus gut 20 km/h. Von der Polizei lag am Montag zunächst keine Einschätzung zu den Umständen des Unfalls vor.
Die selbstfahrenden Autos mit Google-Software sind in mehr als sechs Jahren mehr als zwei Millionen Kilometer gefahren. Sie waren dabei in gut ein Dutzend kleinere Unfälle verwickelt, während die Software die Kontrolle hatte.Meist wurden sie von normalen Autos von hinten angefahren. Fälle, in denen ein Fehler der Software den Unfall verursachte, wurden bisher nicht bekannt. Zugleich greifen auch die am Steuer sitzenden Mitarbeiter immer wieder ein, wenn sie den Eindruck haben, dass die Software überfordert sei.
In der Vergangenheit war immer wieder bemängelt worden, die Google-Autos seien zu vorsichtig unterwegs und behinderten damit zum Teil den Verkehr. Eines der Autos wurde von der Polizei angehalten, weil es zu langsam gefahren sei. Offenbar versucht Google, die Algorithmen so anzupassen, dass die Autos sich flüssiger in den Verkehr einordnen und damit rechnen, dass andere Fahrer für sie abbremsen werden.
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62 Kommentare:
Avatar von Reifenfüller50469
Tue Mar 01 12:10:51 CET 2016

Wenn das Google Auto zum Zeitpunkt des Unfalls gerade mal 3 Km/h drauf hatte muss es ja entweder gar keine Lücke gegeben haben, oder die Software hat einfach nicht ordentlich beschleunigt um sich dem fließendem Verkehr auf der Spur anzupassen.
Letzteres klingt für mich wahrscheinlicher nach allem was man so über die Fahrweise der Google Fahrzeuge liest.

Zitat:

Die Autos würden sich nun stärker darauf einstellen, dass es unwahrscheinlich ist, dass Busse und andere große Fahrzeuge sie durchlassen.

Das fällt wohl unter "allgemeine Lebens- bzw. Straßenverkehrserfahrung". Kann man die auch programmieren?

:D

Völlig sicher kann man sich bei solchen automatsierten Dingen nie sein.
Wegen Fehlfunktionen der Automatik sind auch Flugzeuge schon abgestürzt.
Eine Unterstützung ist sinnvoll, etwa Bremsen wenn notwendig.
Aber die Steuerung völlig der Automatik zu überlassen ist nicht sicher.

Avatar von Lewellyn "Vorfahrer"
BMW
Tue Mar 01 12:20:26 CET 2016

Aus Fehlern lernt man.

Hätte mich gewundert, wenn das von Anfang an fehlerfrei funktioniert.

Avatar von Trennschleifer135516
Tue Mar 01 12:31:08 CET 2016

Zitat:

@gla schrieb am 1. März 2016 um 12:15:36 Uhr:


Völlig sicher kann man sich bei solchen automatsierten Dingen nie sein.
Wegen Fehlfunktionen der Automatik sind auch Flugzeuge schon abgestürzt.
Eine Unterstützung ist sinnvoll, etwa Bremsen wenn notwendig.
Aber die Steuerung völlig der Automatik zu überlassen ist nicht sicher.

Die menschliche Steuerung ist ebenfalls nicht sicher. Das heisst: zu Fuß gehen (sofern kein Auto den eigenen Weg kreuzt...).

;)

jede Automatik ist nur so lange gut, wie sie funktioniert ;)

Habe in andere Medien den Bericht auch gelesen. Auf der Fahrspur war ein Hindernis. Das Auto hat auf der Spur, auf die es auffahren wollte mehrere Autos vorbei gelassen, bevor es in eine entsprechende Lücke einfahren wollte.
die Software UND der menschliche Fahrer sind davon ausgegangen das der von hinten nahende Bus das Hindernis sieht und die Geschwindigkeit entsprechend anpasst. Das hat der Bus aber nicht getan.

Die Software wurde ja schon geändert. Vorher hätte das Google-Auto solange vor dem Hindernis gestanden bis kein Verkehr mehr auf der anderen Spur ist.

Toll, die Google-Software steuerte nicht nur das eigene Auto, sondern glaubte auch vorhersagen zu können, was der (menschliche) Busfahrer tut.
Jetzt wird Google größenwahnsinnig :rolleyes:

Zitat:

@gla schrieb am 1. März 2016 um 12:15:36 Uhr:



Aber die Steuerung völlig der Automatik zu überlassen ist nicht sicher.
:rolleyes:

Bsiher wurden die meisten Flugzeuge durch menschliche Fehler vom Himmel geholt.

Und menschliche Steuerung ist noch viel unsicherer, würde ich MICH NIE DRAUF verlassen.

:D

Zitat:

@autopetz schrieb am 1. März 2016 um 13:14:48 Uhr:


Toll, die Google-Software steuerte nicht nur das eigene Auto, sondern glaubte auch vorhersagen zu können, was der (menschliche) Busfahrer tut.
Jetzt wird Google größenwahnsinnig :rolleyes:
Nein, ich glaube, du hast die Grundsätze, nach denen die Software programmiert werden muss, nicht ganz verstanden. Das Auto muss versuchen, das Verhalten des Busfahrers "vorherzusehen", sonst geht es gar nicht. Im übrigen hat es auch der anwesende menschliche Fahrer falsch eingeschätzt.

Grüße vom Ostelch

Avatar von Spurverbreiterung46690
Tue Mar 01 13:45:31 CET 2016

Wenn mehr Autos automatisch führen, wäre der Verkehr auch kooperativer, d.h. in diesem Fall hätte ein anderes "Autoauto" den Gugelwagen schlicht 'reingelassen anstatt die "eigene" Spur zu verteidigen.

Obwohl...versteckte Software ist doch gerade so "in"...vielleicht werden ja Apfel- und Gugelautos versuchen sich gegenseitig in Unfälle zu verwickeln um die Gegenseite anzuschwärzen :)

Avatar von Gorgeous188 "Vollgasbeschleuniger"
Tue Mar 01 14:12:22 CET 2016

damit rechnen, dass andere Fahrer für sie abbremsen werden.
Ja, davon gehen sehr viele Fahrer aus, dass andere für sie abbremsen.

In Deutschland ist immer der schuld, der die Spur wechselt. Gilt das auch beim Reißverschluss (den Deutsche sowieso nie verstehen werden) bzw. in 'merica?

Zitat:

@ledergockel schrieb am 1. März 2016 um 13:45:31 Uhr:


Wenn mehr Autos automatisch führen, wäre der Verkehr auch kooperativer, d.h. in diesem Fall hätte ein anderes "Autoauto" den Gugelwagen schlicht 'reingelassen anstatt die "eigene" Spur zu verteidigen.

Obwohl...versteckte Software ist doch gerade so "in"...vielleicht werden ja Apfel- und Gugelautos versuchen sich gegenseitig in Unfälle zu verwickeln um die Gegenseite anzuschwärzen :)

Ob das andere Google-Auto wirklich kooperativer wäre, ist wieder eine Frage des Programms. Sonst fährt vor lauter "Höflichkeit" zum Schluss gar kein Auto mehr, weil jedes dem jeweils anderen den Vortritt geben möchte. Ich denke eher, dass diese Art der Höflichkeit menschlich bleiben muss, weil der Automat sie nicht erkennt. Er erkennt nur, dass die Fahrzeuge auf der anderen Spur Vorrang haben bzw. warten müssen. So viel "Gefühl" wird ein autonomes Auto nicht haben (können), um "netterweise" einem anderen den Vortritt zu lassen obwohl es eigentlich Vorfahrt hat.

Grüße vom Ostelch

Avatar von Spiralschlauch25564
Tue Mar 01 14:26:51 CET 2016

Zitat:

:rolleyes: Bsiher wurden die meisten Flugzeuge durch menschliche Fehler vom Himmel geholt.

:D

Erzähl doch nicht solche Scheiße hier.

Hinter allem steckt der Mensch, auch hinter der Technik.

Es geht darum inwiefern die Zusammenarbeit --- Mensch und Technik eine fördernde und hilfreiche für unser Leben ist, oder inwiefern sie nur neue Fehler provoziert. Menschen sind keine Maschinen.

Das ganze Gebimmel in modernen Autos lenkt nur ab , verbraucht zusätzliche geistige Energie und provoziert zusätzliche Fehler. Sieh doch jeden Tag wie die alle rumfahren. Den meisten ist doch jetzt schon das Gehirn komplett weggeflogen...wie soll das denn weitergehen.

Das ist doch nur Spielerei alles...aber natürlich ..das automatische Abbremsen von LKW z.b um nicht ins Stauuende zu rasen ...wird sicherlich eine absolut sinnvolle Neuerung sein. Also: Es kommt immer auf das
Verhältnis an....