Seit dem heutigen Sonntag ist der längste Eisenbahntunnel der Welt in Betrieb. Der Gotthard-Basistunnel ist 57 Kilometer lang und wurde 17 Jahre lang gebaut.
Zürich/Lugano - Ein halbes Jahr nach der feierlichen Eröffnung hat die Schweiz den Gotthard-Basistunnel in Betrieb genommen. Der erste reguläre Passagierzug rollte am frühen Sonntagmorgen von Zürich aus in Richtung Lugano. Dank des gigantischen Bauwerks verkürzt sich die Reisezeit von Nord nach Süd um mehr als 30 Minuten. Personenzüge sollen in der Regel mit 200 Stundenkilometern fahren, Güterzüge mit 100. Möglich sind Höchstgeschwindigkeiten bis 250 km/h, für Güterzüge zu 160 km/h. Die erste offizielle Fahrt durch den 57 Kilometer langen Tunnel dauerte nur etwa 17 Minuten. Insgesamt sollen täglich rund 50 Personen- und bis zu 260 Güterzüge durchs Gebirge rollen. 28,2 Millionen Tonnen Geröll mussten abgebaut werdenDer Gotthard-Basistunnel war nach 17 Jahren Bauzeit bereits am 1. Juni mit einem Festakt eröffnet worden. Für die beiden einspurigen Hauptröhren sowie die Sicherheits-, Belüftungs- und Querstollen wurde 152 Kilometer lange Strecken aus dem Gestein gebrochen - insgesamt 28,2 Millionen Tonnen. Hochrangige Gäste reisten damals zu den Feierlichkeiten - etwa Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Ehe der Tunnel aber für den allgemeinen Bahnverkehr freigegeben werden konnte, standen noch etliche Probedurchläufe an. Insgesamt 5000 Testfahrten wurden absolviert. «Wir haben lange trainiert und freuen uns, dass es jetzt endlich losgeht», sagte der Chef der Schweizer Bahn (SBB), Andreas Meyer. Der Gotthard-Basistunnel ist das Herzstück der «Neuen Eisenbahn-Alpentransversale» (NEAT).Quelle: DPA |