Seit Mitte vergangenen Jahres tobt der Eigentümerstreit beim Autozulieferer Grammer. Das ging nicht spurlos am Unternehmen vorbei. Das Jahresergebnis fiel um 11 Prozent.
Amberg - Der Streit um das Sagen beim Autozulieferer Grammer hat die Jahresbilanz deutlich gedrückt. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sackte im vergangenen Jahr um 11 Prozent auf rund 65 Millionen Euro ab, wie das im SDax notierte Unternehmen am Dienstag auf Basis vorläufiger Zahlen in Amberg mitteilte. Grammer hatte wegen der Querelen um die Einflussnahme der Investorenfamilie Hastor bereits mehrfach auf hohe Sonderkosten und eine Zurückhaltung der Kunden verwiesen. Im Oktober hatte das Management um Hartmut Müller die Prognose gesenkt, weil ein gewichtiger Folgeauftrag wegfiel und das Unternehmen 10 Millionen Euro an Sonderkosten verbuchte. Die um Sondereffekte bereinigte Umsatzrendite (Ebit) stieg den Angaben zufolge jedoch von 4 auf 4,5 Prozent. Beim Umsatz konnte Grammer vom Aufschwung bei Nutzfahrzeugen profitieren. Der Zulieferer fertigt unter anderem Mittelkonsolen, Arm- und Kopfstützen für Pkw und baut zudem Sitze für Nutzfahrzeuge. Der Umsatz insgesamt kletterte um 5 Prozent auf 1,79 Milliarden Euro. Den kompletten Jahresbericht legt Grammer am 21. März vor. In diesem Jahr sollen Erlös und bereinigte Rendite weiter zulegen. Die bosnische Investorenfamilie Hastor war groß bei Grammer eingestiegen und wollte die Macht bei den Oberpfälzern übernehmen, was auf der Hauptversammlung im Mai vergangenen Jahres jedoch scheiterte.
Quelle: dpa |