Damit hat die Lotus-Gruppe nun offiziell gemacht, was schon länger in der Gerüchteküche brodelte. In Konkurrenz zu Lotus Racing, das ja bereits 2010 in der Formel 1 am Start war, steigt die Lotus-Gruppe nun mit einer Beteiligung am Renault F1 Team in die Königsklasse ein. Wie groß diese Beteiligung ist, wurde nicht bekannt gegeben. Bisher hielt Genii Capital 75 Prozent an dem Rennstall, 25 Prozent gehörten zu Renault. Nun hat Renault seine Anteile an Genii Capital verkauft, bleibt aber weiterhin Motorenpartner und technischer Entwicklungspartner. Aus diesem Grund wird auch das Chassis weiterhin unter dem Namen Renault geführt. Daneben soll das Renault-Logo deutlich sichtbar auf dem Auto prangen. Die Lotus-Gruppe verspricht sich von der Partnerschaft mit Genii Capital und dem Engagement in der Formel 1 vor allem einen technologischen Nutzen, der in die Entwicklung der Straßenautos einfließen soll. Auf dem Autosalon in Genf hatte die Marke, die dem malaysischen Konzern Proton gehört, ein wahres Neuheiten-Feuerwerk präsentiert. Für Lotus-Geschäftsführer Dany Bahar geht nun ein lang gehegter Traum in Erfüllung. "Ich kann mir keine bessere Plattform für automobile Markenwerbung als Motorsport vorstellen und die Formel 1 ist die Spitze des Formelsports", meinte Bahar. "Wir wissen, dass es eine Menge Kontroversen um die Nutzung unserer Marke in der Formel 1 gegegeben hat und ich bin erfreut, unsere Position ein für allemal klarstellen zu können: Wir sind Lotus und wir sind zurück." Mit der neuen Partnerschaft von Lotus und Genii Capital kehrt auch eine altbekannte Farbenpracht in die Formel 1 zurück. Die Autos des Lotus Renault GP Rennstalls werden 2011 in einem aufgefrischten schwarz-goldenen Design, das an die frühere Lotus-Ära erinnern soll, auf die Strecke rollen. Kampf um Traditionen und Namen Damit spielt man auch auf die Lotus-Tradition in der Formel 1 an. Die wurde 2010 eigentlich mit dem Team Lotus Racing wiederbelebt. Für die Saison 2011 hatte Teamchef Tony Fernandes die Namensrechte an der ursprünglichen Bezeichnung Team Lotus von David Hunt, Bruder des ehemaligen Formel 1-Weltmeisters James Hunt, erworben. Doch ob es nun zwei Teams mit dem Namen Lotus geben wird, bleibt fraglich. Schon so ist die Verwirrung groß, schließlich gab auch Lotus Racing vor kurzem eine Motorenpartnerschaft mit Renault bekannt. Fernandes ließ indes über Twitter unter anderem an Heikki Kovalainen und Technikchef Mike Gascoyne ausrichten: "Egal wie viele Lotus-Teams es in der Startaufstellung gibt, es gibt nur eines und das seid ihr." Renault spricht in der Pressemitteilung zur gestärkten Rolle als Motorenlieferant übrigens vom "1Malaysia Racing Team" in Zusammenhang mit Lotus Racing.
Quelle: Auto Motor und Sport |
verfasst am 09.12.2010
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