Daimler-Chef Dieter Zetsche präsentierte den Aktionären in Berlin die Zahlen 2013. Die sind gut - dem Ziel, BMW und Audi zu überholen, kam Daimler aber kaum näher.
Berlin – Daimler geht es gut, aber der Konzern steht unter Druck. Nach wie vor gilt Dieter Zetsches Ziel: Audi und BMW bis 2020 überholen. Zwar legte Daimler 2013 ein respektables Wachstum hin, aber: Der Konkurrenz gelang das gleiche Kunststück. Deshalb will Daimler die Produktpalette ausbauen und gleichzeitig die Kosten senken. „Wir wollen auch neue Kunden gewinnen, indem wir für Mercedes-Benz neue Segmente erschließen", kündigte Daimler-Chef Dieter Zetsche am Mittwoch auf der Hauptversammlung in Berlin an. Sein Plan: 30 neue Modelle bis zum Ende des Jahrzehnts, von denen zwölf keinen Vorgänger haben. Geplante Investitionskosten: Allein 21,8 Milliarden Euro in den nächsten zwei Jahren, inklusive Nutzfahrzeuggeschäft. Quelle: dpa/Picture Alliance Nach dem satten Endspurt 2013 sieht Zetsche den Konzern weiter auf Kurs. "Wir beginnen 2014 mit demselben Tempo, mit dem wir 2013 beendet haben". Im Schlussquartal 2013 hatten die Stuttgarter in ihrer Pkw-Sparte unter anderem mit 7,5 Prozent die beste Umsatzrendite des Jahres eingefahren. Im Jahresschnitt lag die Umsatzrendite im Pkw-Bereich bei 6,2 Prozent. In den vergangenen drei Monaten hatte Daimler mit seinen Marken Mercedes-Benz und Smart 13,5 Prozent mehr Neuwagen verkauft als im Vorjahresquartal. Auch die Rivalen Audi und BMW legten kräftig zu und liegen bei den Verkaufszahlen vor Daimler. Mercedes braucht mehr Kapazitäten„Die Nachfrage nach unseren kompakten Modellen ist so hoch, dass wir kaum mit der Produktion nachkommen“; sagte Dieter Zetsche in Berlin. In Deutschland und Ungarn fuhr Mercedes Zusatzschichten, in China soll die Kapazität verdoppelt werden. Hinzu kommt die Wiederaufnahme der Produktion in Brasilien, außerdem denkt Mercedes über ein neues Werk in den USA nach. Im 284 Seiten starken Geschäftsbericht dokumentiert Daimler ein gesundes Jahr 2013. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr von 114 auf 118 Milliarden, war nur in China leicht rückläufig (von 10,78 auf 10,70 Mrd.). Das Konzernergebnis wuchs gegenüber dem Vorjahr von 6,8 Milliarden Euro auf 8,7 Milliarden Euro, auch wegen des Verkaufs verbleibender EADS-Anteile. Auch der Absatz stieg: Daimler lieferte 2013 1,57 Mio. Pkw aus (+8 %), hinzu kamen 484.000 LKW (+5 %), 270.000 Vans (+7 %) und 34.000 Busse (+5 %). In China klemmt es nochAufholen wollen die Stuttgarter vor allem auf dem weltgrößten Automarkt China, wo die Konkurrenz noch immer um Längen voraus ist. Im März war der Absatz dort im Vergleich zum Vorjahresmonat um 34 Prozent auf 24.937 Mercedes-Benz geklettert. Audi wuchs ebenfalls um ein Drittel - verkaufte allerdings bereits 47.600 Fahrzeuge. Quelle: dpa/Picture Alliance Dieses Jahr will Daimler das chinesische Händlernetz um hundert neue Betriebe aufstocken und damit insgesamt auf über 400 Händler kommen. Sparprogramm läuft weiterPositiv soll sich auch in Zukunft das laufende Sparprogramm auswirken. „Über alle Geschäftsfelder hinweg zeigen unsere Effizienzmaßnahmen Wirkung“, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche in Berlin. Bislang hat Daimler Einsparungen von vier Milliarden Euro angekündigt. Bis Ende 2014 soll das Programm in der Autosparte zwei Milliarden Euro sparen. Im Lkw-Bereich sollen es insgesamt 1,6 Milliarden Euro sein. Hinzu kommen Ersparnisse in der Bussparte. „Die Erntezeit hat gerade erst angefangen“, sagte Zetsche. In Berlin wählen die Daimler-Aktionäre außerdem neue Aufsichtsräte. Daimler nominierte den ehemaligen BMW-Chef Bernd Pischetsrieder, den ehemaligen Bosch-Manager Bernd Bohr und den Siemens-Vorstandsvorsitzenden Joe Kaeser.
Quelle: dpa/bmt |