Zwischen Facebook-Post und Insta-Story vergessen Fußgänger allzu leicht auf den Verkehr. Honolulu reagierte nun, untersagt die Handy-Nutzung beim Überqueren der Straße.
Honolulu - Wer in die digitale Welt seines Smartphones vertieft ist, hat wenig Augen für die reale Umwelt. Das kann beim Überqueren einer Straße zum Problem werden. Allzu leicht übersieht man zwischen Facebook und Instagram ein herankommendes Auto. In Hawaiis Hauptstadt Honolulu will man solche Situationen per Gesetzgebung vermeiden: Als erste Stadt in den USA stellt Honolulu surfen, SMS schreiben oder ähnliche Ablenkungen durch elektronische Geräte auf dem Zebrastreifen unter Strafe, wie mehrere US-Medien berichteten. In Kraft trat das im Juli beschlossene Verbot am 25. Oktober. Beim ersten Mal ist ein Bußgeld von bis zu 35 Dollar (30 Euro) fällig, wird man mehrmals erwischt, steigt die Strafe auf bis zu 99 Dollar. Das Verbot gilt nicht nur für Handys und Smartphones, sondern auch für Tablets und Videospiele, berichtete "Hawaii News Now" im Internet. Immer mehr tödliche Unfälle mit FußgängernHauptgrund für die Einführung des Gesetzes ist die hohe Zahl getöteter Fußgänger im Straßenverkehr. Schätzungen der Bundesstaaten zufolge starben im vergangenen Jahr fast 6.000 Fußgänger auf US-Straßen. Sollte sich diese Prognose bestätigen, wären dies elf Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das verlautbarte die GHSA, eine Organisation der Verkehrssicherheitsbehörden der 50 US-Bundesstaaten. Kritiker bezeichneten das Handy-Verbot als Eingriff in das Privatleben, werfen den Gesetzgebern Überregulierung vor. Honolulus Bürgermeister Kirk Caldwell sagte anlässlich der Unterzeichnung des Gesetzes im Juli: Er wünsche sich, dass er gewisse Gesetze nicht erlassen müsse. "Ich wünsche mir, dass vielleicht der gesunde Menschenverstand siegt", manchmal fehle uns dieser.
Quelle: dpa |