In Deutschland steht "STI" für die Sportversion des Subaru Impreza. Doch hinter dem Kürzel stecken 50 Menschen, die am Image von Subaru schrauben. Ein Kurzbesuch.
Tokio – Bei der Frage, wie er seine Marke in Europa nach vorn bringen will, muss Yoshio Hirakawa lachen. Herr Hirakawa leitet Subarus Performance-Arm STI, ausgeschrieben: Subaru Tecnica International. Viele kennen seinen WRX STI. STI soll der Muttermarke Subaru weltweit helfen, cooler und dynamischer zu wirken. Mit dem Forstarbeiter-Image, das Subaru in Deutschland und Europa umgibt, haben die WRC- und Nürburgring-gestählten Krawallbüchsen aus Mitaka nur wenig gemeinsam. Quelle: MOTOR-TALK Seit 1988 bauen sie hier, eine halbe Stunde außerhalb von Tokio, den Sport in Subarus Serienmodelle ein. Außerdem verantworten sie Subarus Motorsportprogramm. Aber in Europa ein Image aufbauen? Das ist neu. In den vergangenen beiden Wirtschaftsjahren erreichte Subaru jeweils eine Marge von 14 Prozent – besser als BMW oder Mercedes. Jetzt will die Muttermarke, ähnlich wie es Nissan mit Nismo versucht, weltweit von STI als Imageträger profitieren. Subaru WRX STI 207: 328 PS für JapanDer nächste STI-Renner rollt dennoch nur durch Japan, und das sehr selten: Auf der Tokyo Motor Show zeigt Subaru einen schärferen WRX STI namens „S207“. Nur 400 Exemplare dieser „Sportversion der Sportversion“ darf Herr Hirakawa bauen. Im japanischen WRX STI steckt ein 2,0-Liter-Boxer. Der leistet im limitierten Super-STI 328 PS, also 28 mehr als bisher. Das maximale Drehmoment steigt von 407 auf 431 Newtonmeter und liegt zwischen 3.200 und 4.800 U/min an. Dass der Antrieb seine Kraft an alle vier Räder verteilt, muss bei Subaru eigentlich nicht erwähnt werden. Seit sich Subaru 2008 aus der Rallye-Weltmeisterschaft zurückzog, liegt das Hauptaugenmerk auf der Langstrecke, zum Beispiel auf den 24 Stunden am Nürburgring. Für die WRC seien alle aktuellen Subaru-Modelle zu groß, sagt Herr Hirakawa. Dafür müsse man ein neues Modell entwickeln. Rundstrecke statt RallyeQuelle: Subaru Mit dem WRX wird das nichts. Im S207 steckt trotzdem viel Motorsport: Vorn sorgen elektronisch verstellbare Stoßdämpfer für weniger Karosseriebewegungen. Als STI-typisch empfinden die Japaner eine besonders direkt ansprechende Lenkung. Im „S207“ reagiere sie noch einmal etwas direkter als im Serien-WRX. Äußerlich erkennen Japaner das Sondermodell an speziellen 19-Zoll-Felgen, durch die eine Brembo-Bremsanlage hindurch scheint. Hinzu kommen ein größerer Frontspoiler und ein Lufteinlass am hinteren Stoßfänger. Optional beim WRX STI: Eine riesige Frittentheke auf der Gepäckklappe. Noch exklusiver als diese streng limitierte Sonderserie: Nur 200-mal wird eine Sonderausstattung mit schwarzen Felgen und roten Gurten angeboten. Damit will STI an den Nürburgring-Klassensieg 2015 erinnern. STI: Performance-Versionen, keine eigenen ModelleEtwa 50 Entwickler arbeiten bei STI an den Performance-Subaru. Im Rahmen dessen, was der Mutterkonzern Fuji Heavy Industries vorgibt, genießen STI und Subaru einige Freiheiten: Am Boxermotor wird nicht gerüttelt, auch wenn es in den USA mittlerweile eine Hybridversion gibt. In Amerika wächst Subaru. Warum es in Europa nicht so gut läuft? „Vielleicht sind unsere Autos zu groß“, vermutet Herr Hirakawa. Ist das als Basis nicht etwas dünn, um ein viel cooleres Image aufzubauen? „Wir sollten unsere Besonderheiten pflegen“, sagt der Präsident. Ob er seinen Forester als Sport-SUV nach Europa liefern darf, weiß er nicht. Ob STI einmal ein eigenes Modell nach Vorbild des SLS AMG entwickeln darf, auch nicht. Und dann wird Herr Hirakawa sehr japanisch: „Unsere derzeitige Aufgabe lautet, Performance-Versionen der Subaru-Modelle zu entwickeln“. Anders als Mitsubishis Lancer Evo kann man die sogar weiterhin kaufen – den S207 allerdings nur in Japan. |