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Hessen: Bessere Autobahnkreuze, neue Brücken und mehr Lkw-Parkplätze - Hessens Infrastruktur-Prioritäten

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Hessen will im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans vorrangig Nadelöhre beseitigen, Brücken sanieren und Lkw-Parkplätze schaffen. Das sagte Verkehrsminister Tarek Al-Wazir.

Fahrbahnsanierung auf der A5 Frankfurt - Darmstadt nahe des Frankfurter Flughafens: Hessen sieht die Ertüchtigung von Autobahnkreuzen als vordringliche Priorität Fahrbahnsanierung auf der A5 Frankfurt - Darmstadt nahe des Frankfurter Flughafens: Hessen sieht die Ertüchtigung von Autobahnkreuzen als vordringliche Priorität Quelle: dpa/Picture Alliance

Wiesbaden - Lkw-Kolonnen, Pendler und Dauerstau: Damit der Verkehr wieder flüssiger durchs Rhein-Main-Gebiet fließt, will Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir gezielt die Autobahnkreuze ausbauen. Nur wenn die "Nadelöhre und Flaschenhälse" bekämpft würden, lohne sich eine Erweiterung der Autobahnabschnitte dazwischen, erklärte der Grünen-Politiker am Montag. Gerade auf der A3 und der A5 kämen zum Transit- und Lkw-Verkehr die täglichen Pendlerströme hinzu.

Weitere Schwerpunkte sind die Sanierung maroder Autobahnbrücken und der Bau zusätzlicher Parkplätze für Lastwagen. "Wir wollen da loslegen, wo es am nötigsten ist", sagte Al-Wazir. Für die Autofahrer bedeute dies auch Behinderungen. "Alle fordern Investitionen in die Infrastruktur, aber keiner will eine Baustelle. Beides geht nicht."

55 der insgesamt 92 hessischen Projekte aus dem Bundesverkehrswegeplan sollen vorrangig bis 2021 angegangen werden. "Die Alternative wäre, mit allem gleichzeitig zu beginnen, mit dem Ergebnis, dass nichts vorankommt", sagte der Minister. Nach 2021 geht die Zuständigkeit für Planung, Bau und Betrieb von Autobahnen von den Ländern auf den Bund über.

Problem: Marode Brücken

Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir bei der Eröffnung der neuen Lahntalbrücke auf der A3 (Limburg). Abbruch und Neubau der maroden Brücke kosteten 92,7 Millionen Euro Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir bei der Eröffnung der neuen Lahntalbrücke auf der A3 (Limburg). Abbruch und Neubau der maroden Brücke kosteten 92,7 Millionen Euro Quelle: dpa/Picture Alliance

Den Ausbau der Autobahnkreuze für rund 640 Millionen Euro hatte Al-Wazir bereits im Februar angekündigt. Wann mit den Arbeiten konkret begonnen wird, ist noch unklar. Grund dafür sind Planungszeiten von zwei bis vier Jahren, wie der technische Geschäftsführer des Baudienstleisters Deges, Dirk Brandenburger, sagte. Dazu kämen dann noch zwei Jahre für die Baugenehmigung. Das Land hat Projekte mit einer Bausumme von rund 1,1 Milliarden Euro an die Deges vergeben, um die landeseigene "Hessen mobil" zu entlasten.

"Bei den Autobahnbrücken ist die Situation trotz der deutlich höheren Anstrengungen der letzten Jahre weiterhin dramatisch", sagte Al-Wazir. Als Beispiel nannte er die Fuldabrücke Bergshausen auf der Autobahn 44 (Kassel-Dortmund). Weil das Bauwerk der Lkw-Last nicht mehr gewachsen ist, wurde im Januar ein Fahrstreifen dauerhaft gesperrt. Die Brücke sei insgesamt so marode, dass sie neu gebaut werden müsse, teilte das Wirtschaftsministerium mit. Insgesamt setze das Land aber auf die Sanierung von Brücken.

Mehr Brummi-Parkplätze

Um Lkw-Fahrern genügend Parkplätze zu bieten, sollen 26 Tank- und Rastanlagen ausgebaut werden. Rund 126 Millionen Euro stehen dafür zur Verfügung. Teilweise bildeten sich Rückstaus parkender Lastwagen bis auf die Autobahn, sagte Deges-Chef Brandenburger. "Das ist ein erhebliches Sicherheitsrisiko."

Geplant ist unter anderem auf der Autobahn 5, zwischen Darmstadt und der Landesgrenze nach Baden-Württemberg drei Parkplätzen mit WC-Häuschen weiter auszubauen. Mehr Platz für Lastwagen sollen künftig auch die Rastplätze Weiskirchen Nord und Süd an der A3 im Kreis Offenbach bieten. Dies sei wichtig, damit die Fahrer ihre Ruhezeiten einhalten können, betonte Al-Wazir.

Im Bundesverkehrswegeplan wird festgelegt, welche Neu- und Ausbauprojekte am dringlichsten sind. Das betrifft Straßen, die Schiene und Wasserwege. Für Hessens Autobahnen und Bundesstraßen stellt der Bund bis 2030 insgesamt 8,2 Milliarden Euro in Aussicht. Dieses Geld fließt jedoch nur in Neu- und Ausbauten. Daneben sind die Länder für die Sanierung und den Erhalt des Straßennetzes zuständig.

 

Quelle: dpa

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