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MBUX in der A-Klasse W177 (2018): Neues Infotainment - Hey Siri, Mercedes hat sich was abgeschaut

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Von wegen Top-down-Strategie. Die jüngste Infotainment-Generation führt Mercedes zuerst in der A-Klasse ein. Sie heißt MBUX und soll dank KI lernen können.

Mercedes A-Klasse MBUX: Neues Infotainmentsystem mit Widescreen-Display in der Kompaktklasse Mercedes A-Klasse MBUX: Neues Infotainmentsystem mit Widescreen-Display in der Kompaktklasse Quelle: Daimler

Las Vegas/Berlin – Müssen wir uns Sorgen machen, Mercedes? Bisher nannte sich das Infotainment bei Daimler „Comand“. Damit war klar, wer im Auto das Sagen hat. Alles im Griff in der Kommandozentrale, sozusagen. Mit der kommenden Generation der A-Klasse (W177) ändert sich mindestens der Name. Aus Comand wird „MBUX“ oder: „Mercedes-Benz User Experience“. Das Nutzererlebnis rücke in den Vordergrund, sagt Mercedes.

Wie das aussieht, wissen wir bereits. Was es bedeutet, zeigt Daimler erstmals auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas. Zwei 7 oder 10,25 Zoll große Displays bilden zusammen die Kombi aus virtuellem Instrumententräger und Infotainment. Kennen wir so ähnlich aus der E-Klasse und aus der S-Klasse. In der A-Klasse gibt es den virtuellen Instrumententräger jedoch serienmäßig. Und beim elektronischen Innenleben ändert sich fast alles. Dank künstlicher Intelligenz soll das System lernen und sich auf den Nutzer einstellen.

Die Icons auf dem breiten Touchscreen werden bunter und verspielter. Menüpunkte wie Telefon, Navigation, Apps oder Radio gruppieren sich wie gehabt auf der oberen Menüebene. Per Wischbewegung lässt sich die Anzeige zwischen den verschiedenen Punkten hin und her schieben. Die drei Hauptapplikationen auf dem Homescreen sind frei wählbar. Eine Berührung wählt den Menüpunkt an und zeigt das entsprechende Untermenü. Eine Ebene tiefer findet man selten genutzte Einstellungen.

Der digitale Instrumententräger zeigt bei Bedarf die Navikarte im Vollbildmodus an. Rechts zu sehen: Das Untermenü fürs Radio Der digitale Instrumententräger zeigt bei Bedarf die Navikarte im Vollbildmodus an. Rechts zu sehen: Das Untermenü fürs Radio Quelle: Daimler

Mercedes A-Klasse W177 MBUX: Ohne Drehen und Drücken

Der zweite Screen vor dem Fahrer fungiert wie üblich als Instrumententräger. Rundinstrumente, Fahrdaten oder Musikinfos lassen sich darstellen. Im Vollbildmodus wirft der Screen auf Wunsch die Navikarte oder andere Infos aus. Mercedes spricht von einem „ganzheitlichen Ansatz“ und will die Bedienung „sinnlich erlebbar“ machen. Änderungen werden animiert und sollen selbsterklärend sein.

Die Bedienung erfolgt ausschließlich per Fingertipp. Der Dreh-Drück-Steller verschwindet, an seine Stelle wandert ein Touchpad. Es beherrscht Mehrfingergesten, etwa zum Zoomen oder Verschieben. Die schon bekannten Touchcontrol-Flächen auf dem Lenkrad bleiben alternativ vorhanden. Die linke steuert den Instrumententräger, die rechte den Infotainment-Screen. Außerdem lassen sich erstmals bei Mercedes auch die großen Displays per Fingerwisch und -tipp nutzen.

Ebenfalls neu: Die A-Klasse soll deutlich besser aufs Wort hören als aktuelle Modelle. Die Linguatronic genannte Sprachsteuerung begreift nahezu alle Sätze, Befehle muss sich der Nutzer nicht mehr merken. „Mir ist kalt“ erhöht die Temperatur, die Frage „Brauche ich morgen eine Sonnenbrille in Miami?“ wird mit Informationen über das Wetter beantwortet.

MBUX bringt auf Wunsch den Navi-Bildschirm vollformatig auf den linken oder den rechten Screen MBUX bringt auf Wunsch den Navi-Bildschirm vollformatig auf den linken oder den rechten Screen Quelle: Daimler

Die Sprachsteuerung in der A-Klasse lernt Modewörter

Für Nutzer von Apples Siri oder Amazons Alexa ist all das nichts Neues. Ähnlich wie deren Sprachassistenten kann man den von Daimler jetzt mit dem Ruf „Hey Mercedes“ aktivieren. Oder per Tastendruck. Der Sprachassistent lernt mit der Zeit dazu, stellt sich auf die Stimme des Benutzers ein und soll auch neue Modewörter oder einen geänderten Sprachgebrauch erfassen.

Für die sogenannten „Vorhersage-Funktionen“ („Predicition Features“) standen offenbar ebenfalls die Konkurrenten aus der IT Pate. Wie das iPhone bei der Nutzung von Apple Carplay oder das Google-Handy mit Android Auto, macht MBUX dem Fahrer Vorschläge. Etwa für oft zu bestimmten Zeiten angesteuerte Navi-Ziele. Wer immer Mittwochs zum Sport fährt, bekommt den Sportplatz als Naviziel vorgeschlagen. Wer häufig zu einer bestimmten Zeit mit seiner Schwiegermutter telefoniert, dem wird ihre Nummer angeboten. Immerhin: Anrufen darf man noch selbst.

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