Der Lexus GS bekommt das Beste, was der Hersteller im Moment im Regal liegen hat: den 5,0-Liter-V8 aus dem RC F, ein Monster, das erst auf Knopfdruck erwacht.
Von MOTOR-TALK Reporter Marcel Sommer Madrid - Der Lexus GS bekommt als viertes Modell des japanischen Autoherstellers das sportliche Fuji-F in den Namen. Das sieht man dem neuen oberen Mittelklässler allerdings erst auf den zweiten Blick an, zumindest wenn der auf den kleinen Carbon-Heckspoiler und die orangefarbenen Bremssätteln fällt. Mit seinem sehr gemütlichen Fahrwerk ohne Einstellmöglichkeiten ist der Lexus GS F genau das Richtige für lange Autobahnpassagen mit hohem Tempo. Für kurvenreiche Landstraßen oder gar die Rennstrecke ist die sportlichste Lexus-Limousine zu schwer. Ein Slalom-Modus für den Zweitonner Wird dem VDMI-System zusätzlich noch der Expert-Modus auferlegt, darf es auch mal ein wenig quer aus der Kurve herausgehen. Bei einem zu großen Driftwinkel greifen die Fahrdynamik-Einrichtungen wie ABS, VSC und TRC wieder ein und bringen den 4,92 Meter langen Lexus wieder auf Kurs. Der GS F erwacht erst auf Knopfdruck zum LebenDie Kombination aus fast fünf Metern Länge und zwei Tonnen Gewicht drückt auf die Spritzigkeit des GS F. So fühlt er sich im Eco- und Normalmodus schwerfällig und träge an. Vom V8-Saugmotor mit fünf Litern Hubraum ist dann kaum etwas zu hören. Doch das ändert sich schlagartig, sobald der Fahrer den Drehregler auf "Sport S" oder "Sport Plus" stellt. Dass der dann erwachende Motorsound per Soundsystem im Innenraum verstärkt wird, ist zunächst gewöhnungsbedürftig. Doch schon nach ein paar Kilometern vergisst man die Herkunft der bulligen, satt dröhenden Klänge. Von 0 auf 100 km/h braucht der GS F 4,6 Sekunden, bei 240 km/h geht ihm die Luft aus - auch wenn er auf dem hauseigenen Prüfstand 270 Sachen geschafft haben soll. Auf Wunsch auch ganz zahm„Der GS F ist eine Hochleistungs-Limousine, die gerade bei sportlicher Gangart besonders viel Fahrspaß bereitet. Andererseits können auch komfortorientierte Fahrer den GS F genießen, und zwar sowohl auf der Landstraße als auch auf der Autobahn“, sagt Yukihiko Yaguchi, Chef-Ingenieur des GS F. Das liegt vor allem daran, dass der Motor erst bei mehr als 4.500 Umdrehungen so richtig in Schwung kommt. Bis dahin hält sich das Hochleistungstriebwerk zurück. Der Lexus GS F ist eine Hochleistungslimousine mit einem außergewöhnlichen Motor, der sowohl sanft als auch böse kann. Bleibt nur die Frage, wer sich einen V8-Saugmotor kauft, um mit niedriger Drehzahl und extrasanftem Fahrwerk auf große Reise zu gehen? Technische Daten Lexus GS F
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